«Die Women’s EURO 2025 wird den Frauenfussball in der Schweiz noch populärer machen», schreiben SP-Nationalrätin Andrea Zryd und SP-Grossrat David Stampfli in ihrer Mitteilung zur Motion für die Förderung des Frauenfussballs. Sie verlangen, dass der Kanton Bern den Schwung des internationalen Anlasses nützt und die Infrastruktur für den Frauenfussball nachhaltig ausbaut.
Mädchen und Frauen holen auf, doch Infrastruktur fehlt
Denn die Situation sei unbefriedigend: «Die wenigsten Vereine verfügen über genügend Rasenplätze und Garderoben, um allen gerecht zu werden.» Zurückstehen müssen oft die Frauen und Mädchen – noch sind sie deutlich in der Minderheit. Doch die Nati um Spielerinnen wie Ana-Maria Crnogorcevic, Ramona Bachmann oder Eseosa Aigbogun, unter der neuen Trainerin Pia Sundhage (zuvor tätig für Brasilien, Schweden, USA), begeistert immer mehr Kinder und Jugendliche für die beliebteste Mannschaftssportart der Schweiz. So möchten auch die meisten Vereine gern mehr Mädchen- und Frauenteams haben, stossen aber an Grenzen – gerade bei der Infrastruktur. Mit einer deutlichen Mehrheit von 127 zu 21 Stimmen sprach sich der Grosse Rat Anfang März für eine Überweisung der Motion aus: Der Kanton Bern soll den Schwung der EM nutzen und die Gemeinden sowie Vereine gezielt bei der Planung und Realisierung von Rasenplätzen oder Garderoben unterstützen.
Wer unterstützt wie stark?
Der Bundesrat möchte die EM neu nur mit 4 statt mit 15 Mio. Franken unterstützen – und zwar mit Geld, das aus dem bestehenden Sportbudget genommen wird. Das Parlament wird sich in der Sommersession damit befassen und könnte den Betrag noch nach oben korrigieren. Nicht so der Berner Regierungsrat: Er möchte 5 Mio. Franken zur Verfügung stellen – plus noch 1,2 Mio. Franken zur Förderung des Frauenfussballs. Auch hier sieht der Kanton eine zu nutzende Chance und erwartet nebst der sportlichen auch eine positive volkswirtschaftliche Wirkung des Anlasses.
Host City Bern
Was kommt an Aufwand auf die Stadt Bern zu? Im November 2022 genehmigte der Stadtrat den vom Gemeinderat beantragten Verpflichtungskredit von 6 Mio. Franken. Die Hauptstadt erwartet Kosten in Bereichen wie der Bereitstellung weiterer Rasenspielfelder, Begleitanlässen, Massnahmen in der Sport- und Bewegungsförderung, Sicherheitskosten und Verkehrsmassnahmen, Bereitstellung von öffentlichem Grund, Gäste- und Fan-Betreuung oder einem Budget für Marketing und Kommunikation. Wichtig ist der Stadtregierung die ökologische Nachhaltigkeit. Sie erwartet, dass sich das Engagement für den Anlass positiv auf die Stadt auswirkt. Nebst der Signalwirkung für den Frauenfussball könne sich Bern als Host City im In- und Ausland präsentieren. Zudem bringe der Anlass durch die Teams und ihre Staffs sowie die angereisten Gäste eine hohe Wertschöpfung, insbesondere in der Hotellerie, Gastronomie oder im Detailhandel. Gute Voraussetzungen für bernisches Fussballfieber.
Fahrplan bis zur EM
Qualifikationsspiele 2024
5. April: Schweiz – Türkei
9. April: Aserbaidschan – Schweiz
31. Mai: Schweiz – Ungarn
4. Juni: Ungarn – Schweiz
12. Juli: Türkei – Schweiz
16. Juli: Schweiz – Aserbaidschan
(Als Gastgeberin ist die Schweiz bereits qualifiziert)
Prov. EM 2025-Spielplan, Auszug
2. Juli: Schweiz vs. A2 (in Basel)
3. Juli: Spiel Gruppe B (in Bern)
6. Juli: Schweiz vs. A3 (in Bern)
10. Juli: A4 vs. Schweiz (in Genf)
11. Juli: Spiel Gruppe B (in Bern)
18. Juli: Viertelfinalspiel (in Bern)
27. Juli: Finalspiel (in Basel)