Rückschau auf das 1. Quartal der QBB-Foren

Masterpläne, Rasensportflächen und ein Abschied

Quartiernews der QBB
Interessierte Quartierbewohnende konnten im Januar an einer Dialogveranstaltung der QBB mitdiskutieren.

Foto: zvg

Einfach erklärt
An den QBB-Foren dürfen alle Personen teilnehmen. Man wird dort über Entwicklungen im Quartier informiert. Nun schaut die Quartierkommission zurück auf das erste Quartal des Jahres.
Die Quartierkommission QBB schaut auf die ersten Monate dieses Jahres zurück und verschafft hier nochmals einen Überblick. Gleichzeitig verabschiedet sich Ralf Treuthardt von seinem Amt und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit.

2020 hat der Gemeinderat den Masterplan Veloinfrastruktur verabschiedet. Der Masterplan hat sich als erfolgreiches Instrument bewährt: Er definiert Leitlinien und Standards, welche bei der Planung von Verkehrsprojekten zu berücksichtigen sind und dazu beitragen, dass Velofahren in Bern künftig noch attraktiver wird. 

Fussverkehr und Veloinfrastruktur

Der Masterplan Veloinfrastruktur wurde um Themen wie Knotenlösungen und Veloparkierung ergänzt und aktualisiert. Gleichzeitig hat die städtische Verwaltung einen Masterplan Fussverkehr erarbeitet. Dieser soll sicherstellen, dass sich alle zu Fuss Gehenden «vom kleinen Kind bis ins hohe Alter» sicher und ohne fremde Hilfe im öffentlichen Raum aufhalten und hindernisfrei fortbewegen können. Am 15. Januar haben die Projektverantwortlichen von der Fachstelle Fuss- und Veloverkehr die beiden Masterpläne und deren Inhalte den Delegierten und Gästen der QBB vorgestellt. Zusätzlich haben Vertreter der QBB am 24. Januar an der öffentlichen Informationsveranstaltung zum Thema teilgenommen, sich in die komplexen Sachverhalte eingearbeitet und zusammen mit der Arbeitsgruppe der QBB eine Stellungnahme erarbeitet, die an die Verkehrsplanung Stadt Bern weitergeleitet wurde. Diese beinhaltet für den Masterplan Fussverkehr die folgenden Anregungen: Die QBB unterstützt die Stadt Bern ausdrücklich darin, Fussgängerstreifen in Tempo-30-Zonen zu belassen, um Querungsstellen zu verdeutlichen. Schutzinseln sollen als Massnahme zur Sicherheit der Fussgängerinnen und Fussgänger vermehrt eingesetzt werden. Weiter setzt sich die QBB für die Verstärkung von Geschwindigkeitskontrollen in Begegnungszonen und 30er-Zonen ein. Trottoirüberfahrten sind klarer zu kennzeichnen, zudem sind vermehrt Schutzelemente an parkieranfälligen Trottoirsituationen und Plätzen anzubringen. Für den Masterplan Veloinfrastruktur sind dies folgende Anregungen: Die QBB befürwortet die Zielsetzung, Fuss- und Veloverkehr so oft als möglich zu trennen. Veloabstellflächen sollen so gestaltet werden, dass sie ausschliesslich von Velos genutzt werden können. Trottoirabsenkungen sollten konsequent auf Velonutzung ausgerichtet sein. Weiter gibt es Verbesserungsbedarf bei den Markierungen bei Kreiseln und Kaphaltestellen.

Strassenraum

Am 15. Januar haben das Tiefbauamt und die QBB interessierte und betroffene Quartierbewohnende zu einer Dialogveranstaltung eingeladen. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Fernwärme durch ewb hat das Tiefbauamt den Auftrag, mittels pragmatischer Massnahmen verschiedene Bedürfnisse und Interessen der Bevölkerung im Strassenraum umzusetzen. Die baulichen Eingriffe sollen genutzt werden, um gleichzeitig städtische Klima- und Aufwertungsmassnahmen an der Strassenoberfläche umzusetzen – beispielsweise mehr Entsiegelung, mehr Bepflanzung, mehr Wasserrückhalt oder Verbesserung der Versickerung, mehr Biodiversität, Steigerung der Aufenthaltsqualität, mehr Barrierefreiheit und die Erhöhung der Verkehrssicherheit. An dieser Veranstaltung haben Fachpersonen und Planer den Stand der Projekte in den betroffenen Quartieren Bethlehem, Stöckacker und Südquartier-Kleefeld vorgestellt. Sie boten den 60 Anwesenden die Möglichkeit, an Dialogposten anhand von Planunterlagen und Visualisierungen ihre Ideen, Anliegen und Kritik einzubringen. Die Planungsbüros lassen die Anliegen aus den Quartieren in ihre weitere Planung einfliessen. Das Tiefbauamt wird die QBB über den weiteren Stand informieren, bevor die Projekte ins Baugenehmigungsverfahren eintreten. Der Präsident der QBB hat sich über das grosse Interesse und die rege Teilnahme am Anlass sehr gefreut. Er hofft, dass viele Anliegen aus den Quartieren schliesslich auch realisiert werden.

Rasensportfelder

Die steigende Anzahl sportreibender Bernerinnen und Berner, insbesondere im Bereich Mädchen- und Frauenfussball, sowie das Bevölkerungswachstum haben zur Folge, dass das Nutzungsangebot auf bestehenden Rasensportfeldern nicht mehr ausreicht. Deshalb hat der Gemeinderat der Stadt Bern das Stadtplanungsamt damit beauftragt, eine gesamtstädtische Untersuchung durchzuführen. Im letzten Jahr hat das Stadtplanungsamt 50 mögliche neue Standorte für Rasensportfelder evaluiert. Drei Standorte sind vertieft zu überprüfen: Es sind dies Flächen beim Bahnhof Brünnen Westside, bei der Endstation Tram 7 in Bümpliz und bei der Rudolf-Steiner-Schule in der Nähe des Zentrums Paul Klee. Die drei ausgewählten Standorte bieten sowohl aus betrieblicher wie aus raumplanerischer Perspektive viel Potenzial, um als Rasensportfelder genutzt zu werden. Zudem prüft der Gemeinderat eine pragmatische Übergangslösung am Rückfall-standort Saali. In einem nächsten Schritt fliessen die drei erstgenannten Standorte in die laufende Aktualisierung der Rasenstrategie ein. Mit Vorliegen der aktualisierten Rasenstrategie wird der Gemeinderat entscheiden, bei welchen Standorten Machbarkeitsstudien und allfällige weitere Vertiefungsarbeiten folgen sollen. Am 19. Februar wurden die Evaluation und die zu prüfenden Areale südlich des Bahnhofes Brünnen Westside und bei der Endhaltestelle Tram 7 der QBB vorgestellt. Die QBB unterstützt die Förderung von Sport in der Stadt Bern und sieht, dass die Kapazitäten von Rasensportfeldern den steigenden Bedürfnissen angepasst werden müssen. Die Ergebnisse der Evaluation sind nachvollziehbar und werden als sinnvoll erachtet. Die QBB unterstützt die Standorte nicht zuletzt aufgrund der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr und geht davon aus, dass keine zusätzlichen Parkplätze speziell für die Nutzerinnen der neuen Rasensportfelder geschaffen werden. Die QBB weist darauf hin, dass Flutlichtanlagen das Potenzial haben, Anwohnende zu verärgern. Sie erwartet von den Verantwortlichen, dass dieser Aspekt in die Kommunikation einbezogen und bei der Planung angemessen berücksichtigt wird. 

Abschied aus der QBB

Nach drei Jahren als Präsident wurde Ralf Treuthardt am 18. März von den Delegierten und Gästen verabschiedet. «Da sich mein Lebensmittelpunkt verändert hat und ich vor Kurzem in den Osten der Region Bern umgezogen bin, gebe ich mein Amt weiter. Ich bedanke mich beim Vorstand und den Delegierten der QBB, allen Gästen und Partnern in Bern West für die gute Zusammenarbeit und die gemeinsame Suche nach dem Besten für unseren Stadtteil. Für die kommenden Herausforderungen und Veränderungen in Bern West wünsche ich unserem Geschäftsführer Joachim von Siebenthal, meiner Nachfolgerin Agnes Nienhaus und dem Vorstand der QBB alles Gute, viel Freude und konstruktive Gespräche, die zu tragfähigen Lösungen führen und die Lebensqualität in Bern West verbessern», verabschiedet er sich.

Zur Quartierkommission QBB
Die Quartierkommissionen der Stadt Bern sind die offiziellen Organe, über welche die Quartierbevölkerung die Möglichkeit erhält, in Belangen des Quartiers und der Quartierentwicklung mitzuwirken. Die Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem QBB übernimmt diese Funktion für den Stadtteil VI Bümpliz-Bethlehem-Bottigen-Riedbach. Die QBB erarbeitet Stellungnahmen und Positionen zu Fragen der Quartierentwicklung und informiert über Vorhaben der Behörden und von Dritten. Ausserdem greift sie Anliegen der Bevölkerung auf und initiiert und unterstützt stadtteilbezogene Aktivitäten. Aktuell versammelt die QBB Delegierte von 27 Organisationen und Parteien aus dem Stadtteil VI. Die Diskussion aktueller Planungsprojekte und von Anliegen aus dem Quartier wie auch die Positionierung und Verabschiedung von Stellungnahmen geschieht an monatlich stattfindenden, öffentlichen Veranstaltungen, dem QBB-Forum (siehe www.qbb.ch). Aktuell findet das QBB-Forum online statt (Zugangsdaten erhältlich unter info@qbb.ch).

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