«Es ist schwierig, sich aus einer gewaltvollen Beziehung zu lösen. Deshalb müssen wir alle hinschauen und handeln, wenn wir dies mitbekommen.» Eva Hauser richtet sich an diesem Nachmittag am 3. April an alle Anwesenden, die trotz Aprilwetter gekommen sind. Ein grosses Projekt geht nun zu Ende und startet gleichzeitig in eine neue Etappe. Zwei Jahre lang haben die Projektleiterin Eva Hauser vom Amt für Kinder und Erwachsenenschutz der Stadt Bern und Annkatrin Graber von der Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG) zusammengearbeitet. Sie organisierten diverse Aktionen, Schulungen und Anlässe. Immer mit dem Ziel, auf häusliche Gewalt aufmerksam zu machen, die Bevölkerung zu sensibilisieren und dem Umfeld von Betroffenen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um diese zu unterstützen. Zum Abschluss des Projekts, das im Stadtteil VI durchgeführt wurde und jetzt weiterzieht, wurde ein Banner von 4×7 Metern an einer Hauswand im Tscharnergut montiert. In verschiedenen Sprachen – zum Beispiel Somalisch, Albanisch, Tigrinya oder Türkisch – wird dabei nochmals auf die Hauptbotschaft des Projekts hingewiesen. «Zusammen stehen wir ein gegen Gewalt in der Nachbarschaft», fasst diese Hauser bei ihrer kurzen Rede zusammen. Das Publikum besteht aus Quartierbewohnenden, ihren Kindern und den Frauen, die sich in den zwei Jahren für das Projekt eingesetzt haben. Gewalt sei nie eine Lösung, meint eine von ihnen, während sie zum Plakat hinaufschaut. Das Projekt wird nun in einem anderen Stadtteil weitergeführt, jedoch unter anderer Leitung. Hauser appelliert an die Bewohnenden aus Bern West: «Auch wenn wir nun weiterziehen; ihr dürft euch jederzeit bei uns und der Fachstelle Häusliche Gewalt der Stadt Bern melden», betont sie.
Info:
Wer von häuslicher Gewalt betroffen ist oder Zeuge davon wird, ist nicht allein und kann sich Hilfe holen unter +41 31 321 63 02.