Zum Abschied des ehemaligen Bund-Redaktors und Bümplizers André Widmer

Ein Experte der klaren Worte

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Der Journalist André Widmer – hat viele Epochen des Schweizer Journalismus durchlebt.

Foto: Foto: zvg

Einfach erklärt
Einfach Erklärt André Widmer ist im Alter von fast 97 Jahren verstorben. Er war ein Sportjournalist aus Bümpliz. Unter anderem hat er über 40 Mal über das Lauberhornrennen berichtet. Sein Stil war klar, ehrlich und sachlich.
Vor einigen Wochen ist eine Ikone der Schweizer Sportjournalisten-Welt im Alter von fast 97 Jahren für immer eingeschlafen: André Widmer. In Bümpliz zu Hause, an den internationalen Sportanlässen ein geschätzter Berichterstatter.

Bestes Beispiel sind die Rennen am Lauberhorn. Im Jahre 2008 erhielt er von der FIS am Fuss der berüchtigten Abfahrtsstrecke einen Pokal überreicht. Damals war der Bund-Journalist mit 81 Jahren bereits zum 42. Mal für die Berichterstattung verantwortlich. In der schnelllebigen und teilweise harten Welt der Tagespresse schaffte es Widmer, mit seiner Seriosität und präzisen Wortwahl unentbehrlich zu bleiben. Die zunehmende Tendenz sich als Journalist zu profilieren, ging an ihm vorbei. Stattdessen blieb er stets ein Beispiel für einen Journalismus, in dem die Sportlerinnen und Sportler die Hauptfiguren sind. Statt anzunehmen oder gar zu behaupten, hielt er sich an die Fakten. In Bümpliz fühlte sich André Widmer wohl; Bümpliz gab ihm den sicheren Halt; Bümpliz war der gewünschte Rückkehrort nach grossen sportlichen Ereignissen. Ein Grossteil der Familie lebt bis heute im Stadtteil VI. Mit André Widmer verliert Bümpliz einen bedeutenden Mann, auf dessen geschriebenes Wort stets Verlass war. Ein Experte der klaren Worte.

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