Weihnachtslichter an der Riedbachstrasse

Helle Nacht, heilige Nacht

Marc de Roche
Die Nacht ist dunkel und die Lichterpracht an der Riedbachstrasse erstrahlt in den schönsten Farben. |

Foto: zvg/Elias Bader

Einfach erklärt

Das Haus an der Riedbachstrasse 194m ist festlich beleuchtet. Über 1000 Lämpchen erstrahlen im Dezember. Elias Bader ist zuständig für die Beleuchtung und montiert die Lämpchen über mehrere Wochen hinweg.

Die Riedbachstrasse ist eine der längsten Strassen von Bern, auf jeden Fall länger als die Länggasse. Sie führt ziemlich verschlungen zwischen Autobahn und Bahnlinie von Bethlehem bis nach Frauenkappelen, verbindet Wohnquartiere, Gewerbebetriebe, Schulen, Altersheime und das Einkaufszentrum Westside.

Sie  führt aber auch durchs Grüne, vorbei an Wäldern, Wiesen und Bächen. Logistik und Produktion von Coop Schweiz haben die Riedbachstrasse als Adresse, aber auch die Produktion vom Weltkonzern Mondelez International.

Eher unscheinbar sind die Häuser der Nummern 190 bis 194, eine ganz spezielle Siedlung, die wir später in den BümplizWochen gerne einmal vorstellen möchten. Heute geht es aber um deren  Weihnachtsbeleuchtung. Wenn es eindunkelt, dann erstrahlen nämlich die Häuser und Gärten. «Gelbe, gold- und orangefarbene LED-Weihnachtsbeleuchtung gibt eine warme, richtig gemütliche Stimmung», verrät uns der Lichtkünstler Elias Bader, der seinem Haus jedes Jahr rechtzeitig zum ersten Advent den märchenhaften Glanz verleiht, jedes Jahr etwas anders.  Keine nervös blinkenden Weihnachtsmänner aus dem Versandhaus, sondern üppiger Schmuck auf den Bäumen, am und auf dem Haus, den er selber gestaltet und montiert hat. Es sind über tausend leuchtende Kugeln. Der gelernte Messer- und Scherenschleifer kennt sich auch mit dem Elektrischen aus, hat wochenlang die Lämpchen fachgerecht verkabelt und dann wetterfest platziert. Wenn Schnee fällt, wirkt das Ganze sehr natürlich.

Eine Frau geht am Gartenzaun hin und her. Sie sagt: «Das ist Balsam für die Seele. Denn Weihnachten ist für mich die schönste Zeit des Jahres.»

Nicht alle mögen diese funkelnden Lämpchen, korrekt bezeichnet mit dem Ausdruck Jahresendzeitbeleuchtung, die an vielen Häusern im Dezember erstrahlen. Sie monieren den Stromverbrauch und ächten jede Lichterkette als eine kitschige, fluoreszierende Leuchtwurst, die dem Klima schadet und Mensch und Tier stört. Kann sein. Aber die neuen LED-Lämpchen brauchen viel weniger Strom als die klassischen kettenförmigen Weihnachtsbeleuchtungen. Und schon Johann Wolfgang von Goethe soll auf dem Sterbebett «Mehr Licht» verlangt haben. Sogar Jesus sagte schliesslich: «Ich bin als Licht in die Welt gekommen.»

Deshalb, liebe Leserinnen und Leser, pilgert an die Riedbachstrasse und bildet euch eine eigene Meinung zu diesem Schauspiel im dunklen Dezember.

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