Kniechirurgie Bern

Wissensvorsprung und präzise Lösungen

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Dr. med. Thomas-Oliver Schneider und der «Mako» – ein eingespieltes Team.

Foto: Fotos: zvg

Einfach erklärt
Einfach erklärt: – Dr. med. Thomas-Oliver Schneider ist Spezialist für Knie-Operationen.  – Er hat sich einen Roboterarm gekauft, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.  – Dank ihm und der Mako-Robo terarm-Technologie gehört dieser Teil der Hirslanden Klinik Permanence zu den besten in ganz Europa.
Wussten Sie, dass Bern in der Kniechirurgie auf dem Weg zu den Spitzenreitern der Welt ist? Zu einem guten Teil verdankt die Landeshauptstadt diese Position der «Praxis für Kniechirurgie Bern». Die Experten setzen auf die Mako-Roboterarm-Technologie für operative Eingriffe. Dr. med. Thomas-Oliver Schneider verrät die Vorteile.

Ein wenig erinnert der Mako-Roboterarm an jene langarmigen Helfer, die man gemeinhin aus Autofabrikhallen kennt. Doch das sind nur Äusserlichkeiten. Bekanntlich zählen die inneren Werte mehr. «Man kann mit ihm unheimlich präzise arbeiten. Er kann das eigene Kniegelenk weitestgehend digital kopieren und dann diese Kopie im Milimeterbereich auf die Prothese transformieren», verrät der Knie-Experte. Natürlich gab es früher schon technische Hilfsmittel für einen operativen Eingriff am Knie. Im Unterschied dazu kann mit dem «Mako» während der Operation laufend angepasst werden. 

Es geht um die Bänder

Ein wichtige Neuerung, wie Dr. med. Thomas-Oliver Schneider erklärt: «Es geht um die perfekte Spannung der Bänder innen wie aussen. Wenn dies nicht gelingt, schmerzt das Knie später. Selbst wenn optisch während der Operation alles super aussieht, muss die Bandspannung simuliert werden, damit beide genau gleich gespannt sind.» In der Kniechirurgie war genau diese Problematik immer die Krux aller Bemühungen. Der «Mako» löst also ein altbekanntes Problem und «das ist ein Riesending», ist der Chirurg begeistert. 

Innovation ist Kreation

Es ist ein Beispiel, wie die Medizin Schwierigkeiten aus der Praxis schildert und in der technischen Welt nach Lösungen gesucht wird. Innovation dank Erfahrungswerten. Für Schneider sind die daraus entstehenden neuen Wege die Kreationen der Medizin. «Durch Innovation, medizinische Expertise, präzise Diagnostik und individuelle Leistungen finden wir die beste orthopädische Lösung», fasst er zusammen. Eine weitere technische Neuerung, welche Orthopäden heutzutage zur Verfügung steht, ist ein 3D-Drucker, um passgenaue Prothesen zu erstellen. «Nicht jedes Kniegelenk ist gleich. Der Drucker liefert Prothesen, die genau so konzipiert sind, wie das eigene Knie aufgebaut ist», erklärt der Arzt. Was aufs Erste verlockend klingt, hat einen Haken, wie Schneider weiss: «Das Problem mit der Bandspannung lässt sich so nicht lösen. Man würde also in gewissen Fällen nur die natürlichen Bauplanfehler der Natur kopieren.» Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten des 3D-Druckers ein, vor allen Dingen nach Sportverletzungen an einem Knie, das ansonsten einwandfrei funktioniert. «Ich verzichte daher wegen der fehlenden Möglichkeit zur genauen Ausbalancierung der Bänder während der Operation auf diese Methode. Zudem brauche ich eine Prothese, deren Modell hinterlegt ist und an der ich Simulationen in der Operation machen kann, damit die Spannung stimmt», fügt er an. 

Fehlerfreie Präzision

Die beiden Innovationen harmonieren also noch nicht miteinander. Ein weiterer Auftrag an die Technik vonseiten der Medizin. Es wäre die nächste Kreation, die ansteht. Nur, wer das Glück hat, auf eine roboterarm-assistierte Operationstechnik zu bauen, der hat schon heute die wichtigsten technischen Probleme beim künstlichen Gelenksersatz im Griff. Der «Mako» selbst ist eine Weiterentwicklung aus diesem Zusammenspiel. Anfänglich gab es noch keinen Roboterarm, sondern die navigierte Computertechnik. «Der Roboter ist der Nachfolger der Navigation, er kann die Originaldaten des Patienten in die OP einbringen. Dadurch kann die Richtigkeit überprüft werden. Die reine Navigation war zwar präzise, liess sich 

aber nicht während des Eingriffs kontrollieren. Nun weiss ich stets, dass ich richtig liege», fasst er diese Weiterentwicklung zusammen. Fehler können also vermieden werden, die Patientensicherheit steigt. Beim Sägen beispielsweise, geht der Chirurg immer ein gewisses Risiko ein, dass er zu wenig präzise ist und Verletzungen an den Bändern verursachen könnte. «Der Roboter hat haptische Grenzen, grüne Sicherheitslinien, welche die Säge nicht überschreiten kann, er verhindert unabsichtliche Verletzungen», sagt Schneider. 

Die ersten in der Schweiz

Der Experte stand schon lange in Kontakt mit «Mako» und der US-Firma «stryker», welche die Technologie gekauft hat, weil er bereits die navigierte Computertechnik dieses Unternehmes anwandte. Früh wusste er um die Entwicklung dieses Roboterarms und bemühte sich gemeinsam mit der «articon Spezialpraxis für Gelenkchirurgie» darum. «Wir haben mit der Hirslanden-Gruppe darüber gesprochen und uns beide entschieden, einen solchen Roboterarm für 2 Mio. Franken anzuschaffen. Schneider bereut den Kauf keine Sekunde. Nicht nur, weil er Bern in Sachen Kniechirurgie einen grossen Schritt nach vorne brachte, sondern: «Mein Bestreben nach Innovation und modernen Methoden erlaubt es, Behandlungen anzubieten, die den üblichen Standard übertreffen.»

Auf dem Weg an die Spitze

Das bedingt natürlich eine ausserordentliche Fachkompetenz. Es war seine Begeisterung für den Sport und damit das Bewusstsein, wie einschneidend eine Verletzung sein kann, die Dr. med. Thomas-Oliver Schneider Richtung Kniechirurgie trieb. «Ich kam in Berührung mit Langzeitschäden und so entwickelte sich das Interesse. Zudem habe ich selber wegen Knieproblemen aufhören müssen», ergänzt der begeisterte Fussballer und Tennisspieler, der längst wieder selber zum Tennismatch aufschlagen kann. Nach der orthopädischen Grundausbildung am Universitätsspital Balgrist in Zürich begann sein Weg der Spezialisierung in Samedan. «Wegen der vielen Knie- und Skiverletzungen, die es dort gibt», schmunzelt er. Nach dieser Oberarztstelle wechselte er vor 14 Jahren nach Bern. «Ich sah mich nach drei Jahren in Graubünden noch nicht als Kniespezialisten an. Ich investierte drei weitere Jahre, bis ich sicher war, dass ich auf Spitzenniveau operieren kann», verrät er. Er erlangte dabei den deutschen Titel Kniechirurg DKG, eine Spezialausbildung, die es so in der Schweiz nicht gibt.

Prominente Patienten

Gewachsen ist in all diesen Jahren ein aussergewöhnliches Team, das in den Räumlichkeiten der «Hirslanden Klink Permanence» in Bern-Bümpliz schrittweise an die Weltspitze gelangt. Ein Beispiel gefällig? Haben Sie sich auch schon gewundert, wie schnell gewisse Sportlerinnen und Sportler nach Verletzungen wieder auf den Beinen sind? Natürlich hilft eine gute Konstitution für die Genesung. Begleitet wird diese jedoch von einer medizinisch optimalen Betreuung. Jene mit Knieproblemen wählen dafür oft die «Praxis für Kniechi-
rurgie in Bern». In Schneiders Büro hängt ein Meister-Trikot von YB mit vielen Unterschriften und der Aufschrift «Danke Thomas». Die Liste der Sportlerinnen und Sportler, die sich ihm anvertrauen, wäre bemerkenswert, aber – sie ahnen es – über Namen schweigt der Arzt pflichtbewusst.

Heute traut sich Dr. med. Thomas-Oliver Schneider die Bezeichnung Spezialist zu verwenden. Es klingt dennoch bescheiden, wenn er sagt: «Wenn im Grossraum Bern mein Name bei Knieverletzungen unter den ersten drei genannt wird, bin ich zufrieden.» Wissensvorsprung und präzise Lösungen sind die Wegbereiter für ein Team, das in Sachen Kniemedizin höchste Ansprüche erfüllt. Was die Methodik angeht, gibt es in der «Praxis für Kniechirurgie Bern» nichts, was nicht schon Weltspitze ist.

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