Der Westen von Bern ist ein

Fruchtbarer Boden für zukünftige Klasse-Fussballer

Pierre Benoit
Von YB zur eigenen Autogarage in Bümpliz: Antonio Pagano.

Foto: Foto: PB

Einfach erklärt
Einfach erklärt: In Berns Westen werden viele grosse Sportler geboren. Im Fussball, aber auch im Eishockey, sorgen immer wieder Spieler für Schlagzeilen, deren Karriere auf den Spielplätzen zwischen den Hochhäusern begann.
In Bümpliz und Bethlehem werden Sporttalente geboren. Im FC Bümpliz, FC Bethlehem, SC Holligen 94 oder SC Wohlensee werden die jungen Fussballer, kaum sind sie den Windeln entwachsen, gefördert und gefordert. Für den einen oder anderen der erste Schritt in eine spätere Profi-Karriere.

Was machen Kinder im Tscharnergut oder im Kleefeld zwischen den Hochhäusern nach Schulschluss? Klar, es wird «geschuttet», nicht selten noch ehe die Hausaufgaben erledigt sind.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine Reihe von Junioren aus einem der genannten Vereine, die im Fussball Erfolge feier(te)n und für Schlagzeilen sorg(t)en. 

René und Alain Sutter

Beginnen wir beim SC Bümpliz 78, bei dem die Gebrüder Sutter ihre ersten Schritte im Vereinsfussball machten. Beide schafften gar den Sprung in die Nationalmannschaft, René bestritt 2, Alain 64 Länderspiele für die Schweiz. Während René, der eigentlich noch talentierter als sein erfolgreicherer Bruder galt, in der Schweiz, bei YB und Aarau blieb, zog es Alain nach Gastspielen bei YB und GC in die Bundesliga, zu Nürnberg, Freiburg, und Bayern, später in die USA zu Dallas. Heute ist Alain Sutter Sportchef des FC St. Gallen.

Beim SC Bümpliz 78 begann auch die Karriere von Gregory Wüthrich, der gegenwärtig beim österreichischen Tabellenzweiten Sturm Graz spielt und eben erst ein persönliches Erfolgserlebnis feierte. Im Cup-Viertelfinal gegen Leader RB Salzburg verwandelte der Berner im Elfmeterschiessen den letzten und entscheidenden Penalty zum Sieg für die Steirer. Für Baykal Bellusci, den U21-Internationalen, der unter anderem für GC, Basel und YB spielte, begann die Karriere bei Bethlehem und ging bei Bümpliz weiter. Wie bei Bellusci führte auch Maurizio Jacobaccis Weg über Bethlehem und Bümpliz in die obersten Ligen. YB, Servette, Lausanne, Xamax waren einige der erfolgreichen Stationen des Stürmers, der bis heute als Trainer genau so reisefreudig geblieben ist wie zuvor als Spieler. Er war und ist beinahe auf der ganzen Welt als Coach tätig, zuletzt in Frankreich und Tunesien. «Im Tscharni erlebte ich eine wunderschöne Kindheit, wir spielten vor und nach der Schule in jeder freien Minute Fussball und bereits mit neun Jahren trat ich dem FC Bethlehem bei. Weil ich dort so viele Tore schoss, durfte ich zu Bümpliz. Es war nicht nur eine erfolgreiche, sondern auch eine lustige Zeit mit vielen guten Kollegen», blickt Jacobacci in seine Jugendzeit zurück.

Duah in der Bundesliga

Kwadwo Duah ist heute Profi in der 2. Bundesliga beim 1. FC Nürnberg und dort der erfolgreichste Torschütze. Begonnen hat Duah beim FC Bethlehem, bei YB nahm er Schwung auf und die vielen Tore beim FC St. Gallen ebneten ihm schliesslich den Weg in die Bundesliga, wo er gross eingeschlagen hat. Auch Désirée Grundbacher spielte bei Bethlehem Fussball, wurde Schweizer Internationale und ist heute Schiedsrichterin auf höchstem Niveau, arbitriert Spiele in der Champions League und der Schweizer Challenge League. In Hinterkappelen hat Leonardo Bertone beim SC Wohlensee seine ersten Schritte als Fussballer gemacht und den Weg vom Wohlensee ins Wankdorf aufgegleist. YB und Thun waren seine Stationen in der Schweiz, ehe er in die USA und nach Belgien zog. Heute lenkt er wieder das Spiel des FC Thun Berner Oberland. Antonio Pagano, heute Besitzer einer Autogarage in Bümpliz, begann ebenfalls beim FC Bethlehem, war als Spieler vor allem bei YB erfolgreich, ehe ihn eine schwere Verletzung zum Abbruch der Spielerkarriere und zum Wechsel auf die Trainerbank zwang.

Spycher und Zaugg

Christoph Spycher, der heutige VR-Delegierte Sport bei YB, startete zwar nicht in Bümpliz mit dem Fussball, doch dort begann sein sportlicher Aufstieg, der ihn bis in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt und 47 Länderspielen führte. Hanspeter Zaugg, ehemaliger Assistent der Nationaltrainer Hodgson, Jorge, Fringer und Gress und als Trainer mit GC Meister, leitete an der Seitenlinie beim FC Bümpliz die erfolgreichste Phase in der Vereinsgeschichte ein, die im Aufstieg in die Nationalliga B 1991/92 gipfelte.

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