Die Energiewende ist zwar im Gange, aber kein Selbstläufer. Diese Tatsache wurde einem noch deutlicher bewusst, als sich Jürg Grossen an das zahlreich erschienene Publikum wandte. In einem informativen Referat zeigte er auf, wie die Energiewende gelingen könnte: «Das Land versorgt sich eigenständig mit Energie aus ausschliesslich erneuerbaren Quellen», so blickte der mit Energiethemen bestens vertraute Politiker und Unternehmer in die Zukunft der Schweiz. Doch auf dem Weg dorthin seien verschiedene Massnahmen erforderlich. Der Verfasser der «Roadmap Grossen» ging in der Folge auf wichtige Themen, wie den Mehrverbrauch an Elektrizität, das Potenzial erneuerbarer Energie und die Stromeffizienz, ein. Dabei verschwieg Grossen die Herausforderungen nicht: «Der Strombedarf wird durch die stetige Elektrifizierung steigen, die Produktion aus erneuerbaren Quellen ist unstet.» Doch wo Hürden bestehen, gibt es für den pragmatischen Unternehmer auch Lösungen, etwa in Form von Speichersystemen und intelligenten Technologien: «Auf diese Weise werden wir im Jahr 2050 jeden Monat genug einheimische Energie produzieren, um den gesamten Bedarf abzudecken», zeigte der Präsident der Grünliberalen im Zusammenhang mit der Stromlückenthematik auf. Dass jeder Einzelne massgeblich zum Gelingen der Energiewende und somit gerade auch zum Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger beitragen kann, erfuhren die Veranstaltungsteilnehmer von Reto Nussbaumer. Der Inhaber und Geschäftsführer der Elektro Haldemann AG zeigte in seiner Präsentation Energieeinsparmassnahmen anschaulich auf. Er appellierte ans Plenum: «Ersetzen Sie klassische Elektroheizungen und rein elektrisch betriebene Warmwasseraufbereitungsanlagen durch Wärmepumpen! Damit lassen sich Kosten für Heizwärme und Warmwasser senken.» Darüber hinaus weckte der eidgenössisch diplomierte Elektroinstallateur gerade auch mit seinen Ausführungen zur Stromeigenproduktion das Interesse der Zuhörerschaft. «Die eigene Photovoltaikanlage ist eine unbestrittene und lohnende Investition in eine nachhaltige Energiezukunft», bekräftigte er. «Auch die Umrüstung auf energieeffiziente LED-Leuchtmittel lässt Geldbeutel und Umwelt gleichermassen profitieren. Damit kann der Stromverbrauch erheblich reduziert werden.» Durch den zusätzlichen Einsatz «intelligenter Lichtsteuerungen» könne die Stromersparnis noch erheblich gesteigert werden.
Dank der Referate der beiden Energieexperten wurde an diesem Abend klar: Die Energiewende kann tatsächlich Realität werden, bedingt aber das eine oder andere Umdenken bei uns allen.