stark zurückgegangen. Der zwölf Kilometer lange Stadtbach ist laut Wasserbaugesetz bis zur Mündung in die Aare gar kein Bach mehr, sondern ein Kanal, links und rechts gefasst in senkrechte Betonmauern. Das Entwicklungskonzept Fliessgewässer der Stadt Bern legt fest, dass der Stadtbach naturnah gestaltet werden soll, wo es aufgrund der Platzverhältnisse möglich ist. Diese Vorgabe wird jetzt in einem Teilstück des Stadtbachs im Zentrum von Bümpliz umgesetzt: Der Betonkanal zwischen Brünnenstrasse und Buchdruckerweg wird saniert, die Böschungen werden abgeflacht, das Gewässer wird möglichst naturnah gestaltet.
Projektleiterin Dina Brügger: «Jeder Liegenschaftsbesitzer gibt einen Teil seiner Uferpartie für diese natürlich Böschung her. Das ist nicht selbstverständlich.» Die Bewohner der anliegenden Häuser erkennen aber alle eine sichtbare Aufwertung ihrer Gärten und lassen sich regelmässig von Bauleiter Andreas Münger an Ort und Stelle über die Baufortschritte informieren.
Grosse Steine sorgen für jene Laichplätze, die den Forellen bisher fehlten. Wichtig ist auch die Bepflanzung links und rechts vom Bach, mit Büschen und Bäumen. Es gilt nämlich, auch in einem heissen Sommer eine kühle Wassertemperatur, am besten unter 18 Grad, zu erhalten. Sonst verziehen sich die Fische an kühlere Plätze, unter Brücken zum Beispiel. Für die Wasserbauer von WALO ist es eine spannende Baustelle. «Die Fische haben vorübergehend Schwimmverbot in diesem Bereich», meint Bauführer Lukas Marti. «Aber im Frühsommer sind wir mit den Bauarbeiten fertig. Dann muss nur noch die neue Bepflanzung anwachsen.» Ab Oktober werden die Forellen hinter den Steinen ihre Eier ablegen. Falls sie können, freuen sie sich sicherlich.