Während dem Bern Fest, das 2016 in Bümpliz stattfand, kam bei einer geselligen Runde das Thema Bier zu Sprache. Eine Gruppe von sechs Bümplizerinnen und Bümplizern kreierte dabei die Idee der heutigen BrauBar. Das Ziel war, ein eigenes Quartierbier zu brauen und einen Treffpunkt aufzubauen, in dem man es anschliessend zusammen geniessen kann. Nach dem Bern-Fest wurde die Bier-Idee weiterentwickelt, sie machte die Runde und immer mehr Interessierte kamen hinzu. 2017 fand dann die Gründerversammlung statt, bei der bereits wie geplant hundert Anteilscheine vergeben wurden. Die Stiftung B vermietete der Genossenschaft auf dem Bümplizer Bienzgut-Areal, einem seit 1998 bestehenden Begegnungszentrum, die passende Location für ihr Vorhaben: eine Kellerräumlichkeit unterhalb der Bibliothek. Im Januar 2018 war es dann soweit: Die Braubar öffnete offiziell ihre Türen. Bis heute ist es eine Erfolgsgeschichte geblieben, bei der alle aus dem Quartier ehrenamtlich mitwirken. Die Ausnahme ist die Reinigungskraft, welche für den Aufwand seit jeher entlöhnt wird, erklärt Markus Morgenegg, der seit der ersten Stunde dabei ist. Gebraut wird fortlaufend und der Barbetrieb ist immer donnerstags und freitags geöffnet, auch an Feiertagen. «Am Anfang wurden bereits sämtliche Aufgaben verteilt, sei es für den Barbetrieb, die Buchhaltung, das Organisatorische und das Brauen. Dabei war die grösste Herausforderung das Brauen. Zum Glück hatten wir bereits bei der Gründung ein Mitglied, das über jahrelange Erfahrung verfügte, und einen Jüngeren, der schon erste Brau-Erfahrungen gesammelt hatte und hungrig auf mehr war», erklärt Morgenegg. Gerade beim Bierbrauen ist es wichtig, stets die Geschmackslinie beizubehalten. Denn gefällt den Gästen eine neue Mischung, so sollte auch die kommende im ähnlichen Geschmacksstil beibehalten werden. Die Genossenschaftler sind trotz ihres Erfolges bescheiden geblieben. Bis heute kann das Bier nur direkt vor Ort oder in kleineren Mengen «über d’Gass» bezogen werden. Dabei ist der Preis stets gleich geblieben: 6.50 Franken pro Flasche. Es gab schon unzählige Anfragen von Widerverkäufern, doch dies wird stets abgelehnt. «Wir sind nicht auf riesige Gewinne angewiesen. So konnten wir auch die Corona-Krise ohne weiteres überstehen. Für uns kommt weder ein Vertrieb noch eine Expansion in Frage», sagt Morgenegg gelassen, während er an einem hellen Lager nippt. Die Braubar hat sich in den letzten Jahren zu dem «Insider Treffpunkt» und zugleich zum beliebten «Quartier-Treffpunkt» entwickelt. Ob Jung oder Alt, Arm oder Reich, hier gesellt man sich gerne dazu und tauscht sich aus. Auch immer mehr Studentengruppen finden den Weg in die aussergewöhnliche Kellerbar. Kulturelle Anlässe werden in der Braubar seit jeher bewusst keine veranstaltet, da es die geselligen Runden stören würde. Was sich seit dem letzten Frühling jedoch eta-bliert hat, ist ein Erfolgskonzept aus Irland, das nun auch in Bümpliz Wellen schlägt: das Pub-Quiz. Mehrere Gruppen, bestehend aus drei bis sechs Spielern, nehmen an vier Fragedurchgängen teil. Das Spiel wird von einem Quizmaster geleitet. Während des gesamten Spiels gilt ein striktes Handyverbot. Der Anlass findet einmal pro Monat jeweils an einem Mittwoch statt, also ausserhalb der normalen Öffnungszeiten. «Das Pub-Quiz ist ein Riesenerfolg. Wir haben letztes Jahr damit begonnen. Kaum schalten wir einen neuen Spieltermin online, ist es binnen Kürze ausverkauft», so Morgenegg stolz. Interessieren Sie sich für das Bierbrauen? Sind Sie ein Liebhaber von unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen? Oder wollen sie sich mit Freunden beim «Pub-Quiz» beweisen? Dann schauen Sie in der Braubar vorbei. Die Mitglieder und Stammgäste werden sich freuen und Sie unkompliziert in die Runde aufnehmen. «Prost Bümpliz.»
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