Kantonale Abstimmung: Initiative zur elternzeit

Nein sagen will niemand Nein stimmen aber schon

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Das Ja-Komitee mit u.a. David Stampfli und Katja Streiff.

Foto: Foto. zvg

Einfach erklärt
Einfach Erklärt Am 18. Juni entscheidet das Berner Volk über die Einführung einer bezahlten Elternzeit von 24 Wochen. Die SP will damit Familie und Beruf in Einklang bringen, die Gegner befürchten, dass diese gute Idee unbezahlbar ist.
Mitinitiant David Stampfli meint: 24 Wochen Elternzeit sind nicht nur für die Familie wichtig, sondern auch für die Arbeitswelt. So richtig will deshalb niemand gegen eine Elternzeit reden. Dennoch wird die Vorlage einen schweren Stand haben.

Die Initiative kommt am 18. Juni vors Volk. Sie verlangt die Einführung einer bezahlten 24-wöchigen Elternzeit, die zusätzlich zum bestehenden Mutterschaftsurlaub bezogen werden könnte. Jeder Elternteil würde demnach je sechs Wochen erhalten, die restlichen zwölf Wochen könnten Mutter und Vater frei unter sich aufteilen. Für diese Idee gibt es viel Zustimmung. Elternzeit findet links breite Zusage, rechts aber Ablehnung aus finanziellen Gründen und in der Mitte ein lupenreines «Jein». Bestes Beispiel liefert die GLP: Zwar sei die GLP seit langem für eine Elternzeit, heisst es im Communiqué. Idealerweise sollte diese aber auf nationaler Ebene eingeführt werden. Das sieht auch der Regierungsrat des Kantons Bern so. Stampfli entgegnet: «Die nationale Lösung ist ein schwaches Argument. Selbst die AHV musste seinerzeit erst über die Kantone eingeführt werden.» Wenn Bern nun aber keine Schweizer Pionierrolle einnehmen will und lieber «nid gschprängt» erst mal ablehnt, was bleibt dann von dieser Idee? «Ein langer Marathon», meint Stampfli.

GEKENNZEICHNET:
Teile diesen Artikel

Neue Beiträge

Back to the Future

Wer bei der Buchbinderei Gschwend AG an der Freiburgstrasse 251 eintritt, befindet sich in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der rechten Seite findet und hört man die…

Von Thomas Bornhauser 3 Min. zum Lesen

Wenn aus Hochhäusern Wolkenkratzer werden

Zwischen dem Freibad Weyermannshaus und dem Europaplatz ist das Schlüsselareal im Entwicklungsschwerpunkt…

Von Sacha Jacqueroud 1 Min. zum Lesen

Dunkle Schatten über der Dorfstrasse

Fast möchte man meinen, ein Hinterkappeler wäre unlängst Schwingerkönig geworden. Viele Transparente…

Von Sacha Jacqueroud 1 Min. zum Lesen

«Hätte ich helfen können?» – Hilfe für Hinterbliebene

Partnerinnen, Freunde, Kinder, Eltern, Lokführer oder Mitarbeitende von Blaulichtorganisationen: Ein Suizid betrifft…

Von Salome Guida 1 Min. zum Lesen

Wie der wirtschaftliche Westen gezähmt wird

Die Stadt Bern ist auf den Stadtteil VI angewiesen, um ihre Wohnungsprobleme…

Von Sacha Jacqueroud 6 Min. zum Lesen