Gilbert Gauch, stellen Sie sich selber vor.
Also denn (die Leute am Stammtisch schmunzeln)… Ich bin in Tafers aufgewachsen, zur Schule in Kleinbösingen. Rechnen mochte ich – damals gab es noch Kopfrechnen! – aber auch Turnen. Später wurde ich zum Maurer ausgebildet, bei der Glauser AG in Bern. Die Firma gibt es heute aber nicht mehr. In die RS ging ich in den Sand bei Schönbühl, später war die Bauführerschule in Sursee an der Reihe, während zwei Jahren. Habe ich das für Sie gut zusammengefasst? (Lacht.)
Durchaus, durchaus… Während der Zeit in Sursee, haben Sie auch dort gewohnt?
Jein. Die Ausbildung erfolgte nicht «am Stück», sondern etappenweise. Das führte dazu, dass ich in Sursee zwar ein Zimmer hatte, aber eigentlich noch in Grünenburg wohnte, bei meinen Eltern.
Grünenburg?
Ja, Grünenburg bei Kleinbösingen. Beim Schiffenen-Stausee erste Kurve rechts. Alles klar?
Alles klar. Danke, schon wieder etwas gelernt. Wie ging es nach Sursee weiter?
Da habe ich zwei Jahre bei der Wirz AG als Bauführer gearbeitet, anschliessend – und bis zu meiner Pension – bei der Zementwarenfabrik in Düdingen. Die gibt es in ihrer ursprünglichen Form längst nicht mehr. Während der Hochkonjunktur der Sechziger- und Siebziger-Jahre war das anders. Anders auch, weil wir damals sozusagen ein Handwerksbetrieb waren. Im Laufe der Zeit wurde alles automatisiert, die Menschen brauchte es immer weniger.
Waren Sie während dieser Zeit verheiratet?
Ja, meine Frau und ich haben 1970 – als ich 22 war – geheiratet, haben auch zwei Söhne, Roman und Daniel. Später haben wir uns getrennt, heute bin ich in zweiter Ehe verheiratet. Und eben in Bümpliz wohnhaft.
Sie sagten soeben, früher sei vieles von Hand gemacht worden. Gehe ich falsch in der Annahme, dass Sie dem Handwerklichen treu geblieben sind?
Ja. Ich repariere Uhren, betätige mich als Maler, als Sanitär, es macht Spass! Hier im Café Tram Egge bin ich zum Beispiel für das Elektrische zuständig, habe soeben auch ein Schrebergartenhüsli in der Eymatt gestrichen.
Stichwort Tram Egge. Kürzlich war eine Reportage in der Berner Zeitung zu lesen, im Jack’s gebe es das beste Wienerschnitzel. Ein Kommentierender wies darauf hin, dass man hier ebenso gutes Wienerschnitzel bekommt, viel günstiger. Stimmt das?
Ouw… Sie müssen da was verwechseln. Das Tram Egge ist ein Café, hier gibt es keine Wienerschnitzel. Aber ich helfe Ihnen gerne auf die Sprünge. Feines Wienerschnitzel gibt es im Tramway, das war früher im Breitsch, jetzt an der Bümplizstrasse 114. Aber wenn wir schon bei den Spezialitäten sind: Hier im Tram Egge sind die Thonbrötli Weltklasse.
Ich sehe, dass Sie Ihr Bier auf einem YB-Untersatz stehen haben. Fan?
Klar! Heute habe ich auch einen YB-Schlüsselanhänger gekauft, eh ja, als… Anhänger. Und SCB, nicht böse sein. Im Hockey schlägt mein Herz für Gottéron.
Was haben Sie sonst für Interessen? Politik?
(Gelächter in der Runde) Eher weniger, nein. Die Politik führt bei mir eher zu Kopfschütteln, wenn ich daran denke, dass man den Friedhof in Bümpliz aufheben wollte. Und auch mehrere Millionen Franken für einen Kinderspielplatz kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Was würden Sie als Politiker verändern wollen?
(Gilbert Glaus gibt sich ratlos, es meldet sich für ihn ein Stammtischler) Ich verstehe nicht, weshalb wir die AHV versteuern müssen. Viele ältere Leute leben davon, haben keine grosse Pension, was dazu führt, dass sie Ergänzungsleistungen beanspruchen müssen. Das ist doch paradox! (Weitere Vorschläge gehen im Geknatter vorbeifahrender Töffs unter.)
Da stimme ich Ihnen zu, aber zurück zu Gilbert Glaus. Nächste Pläne?
Ich fahre mit meiner Frau nach Deutschland, dort – in Ludwigsburg oberhalb von Stuttgart – habe ich mir ein kleines Haus gekauft, das wir jeden Monat für mehrere Tage beanspruchen. Ich muss es ja im Schuss halten… Anschliessend fahren wir nach Polen, nach Stettin, wo meine Frau noch Familie hat.