Hauptversammlung 2024 des kmu bern west in oberbottigen

Zu zweit geht’s besser

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Zu Gast bei Freunden an der Hauptversammlung des KMU Bern West.

Foto: SJ

Einfach erklärt
An der Hauptversammlung des KMU Bern West kam es zu einem Präsidentenwechsel. Jeannine Blunier ist zurückgetreten. Neu ist das Co-Präsidium Shakeel Ahmed und Michael Lüthi an der Spitze.
Statt Marmorboden im neoklassizistischen Prunkbau Festbänke in der Holzbauhalle. Hier tagt der KMU Bern West. Mitten unter sich, zu Gast bei Nachbarn und Freunden. In diesem Jahr in Oberbottigen bei der Zimmermann Bauuternehmung AG und der Gerber Holzbau Bern AG. Auf der hölzernen Bühne steht ein Präsidentschaftswechsel an, dem eine Statutenänderung vorausging.

Bauspot an, Bühne frei für ein Stück, das so einzigartig ist wie der KMU Bern West selbst. Kein Theaterstück, sondern ein Lösungsansatz aus dem Leben. Der Verein erneuert seine Statuten. Auf den ersten Blick kein Traktandum, das Spannung verspricht. Die alten Statuten datieren aus dem Jahr 2005. Aktualisierungen drängten sich auf, insbesondere «die Grundlagen für die elektronische Einladung und bei Bedarf Versammlungen digital abhalten zu können», erklärte Präsidentin Jeannine Blunier. Mehrere veraltete Begriffe sind nun modernisiert und die Statuten gestatten die Möglichkeit, ein Co-Präsidium einzusetzen. Aus gutem Grund. Blunier präsentierte die Änderungen der Statuten als eines der letzten Traktanden, ehe sie ihr Amt zur Verfügung stellte.

Neues Co-Präsidium

Fortan soll nämlich ein Co-Präsidium die Geschicke des KMU Bern West dirigieren. Nominiert hat der Vorstand Shakeel Ahmed und Michael Lüthi. Beide sind den meisten bestens bekannt. Shakeel Ahmed leitet die SHA Dienste GmbH und ist seit Längerem der umtriebige und stets gut gelaunte Kommunikator und Organisator im Verein. Michael Lüthi besitzt zwei Optikergeschäfte in Bümpliz sowie Neuenegg und dürfte den meisten ein Begriff sein als Marktchef am «Bümpliz Märit». Typisch KMU Bern West: Kaum waren die beiden vorgeschlagen, stimmten die Anwesenden nicht darüber ab, sondern applaudierten kräftig. Die Frage nach anderen Kandidierenden, Gegenstimmen oder Enthaltungen war nicht mehr nötig.

Heimelig wie Holz

Dass dem neuen Präsidentenduo bewusst wird, was es zu tun gibt, übergab Jeannine Blunier den beiden einen prall gefüllten Ordner mit den dazugehörigen Aufgaben. «Noch nicht digitalisiert», wie manche Mitglieder aus dem Plenum scherzten. Weil die Finanzen solide sind und die Anträge eher in die Kategorie Präzisierungen gehörten, war die Holzbühne alsbald frei, um die abtretenden Präsidentin zu würdigen. Doch zuvor musste Peter Steck seine Formulierungen kurz unterbrechen. Ein Kompressor beschloss in diesem Moment der Halle noch etwas «Gewerbemusik» beizusteuern. Wo andere peinlich berührt gewesen wären, nahmen das die Bümplizer Gewerbler mit einem Lächeln zur Kenntnis. Das holzige Ambiente in der Halle schien seines dazuzutun, dass der KMU Bern West als eine grosse Gemeinschaft vom offiziellen Teil in den kulinarischen überging.

Verwöhnkulisse

Die Zimmermann Bauunternehmung mit André Fasnacht an der Spitze sowie die Gerber Holzbau Bern AG mit Marco Zimmermann amtierten als sympathische Gastgeber. Die bald 100-jährige Zimmermann Gruppe und die 70-jährige Gerber Holzbau sind gestandene Firmen in der Umgebung. Da passen die währschaften Älplermakkaroni wie der Nagel ins Holz. Das Landhaus Neuenegg hat mit Chasper Lüthi und seinem Team aus einem einfachen Apéro und Essen ein kulinarisches Erlebnis gezaubert. Das Verdikt war klar, ob an den Festbänken, in den Firmen des Stadtteils VI oder im Vorstand: Gemeinsam geht’s besser. Symbolisch steht dafür neu ein Co-Präsidium an der Spitze des KMU Bern West. Und wenn trotz diesen gemeinsamen Werten im Verein einmal eine Unternehmerin oder ein Unternehmer kalte Füsse bekommen sollte, dann möge das Werbegeschenk der Gastgeber helfen: Für die Gäste gab es zum Abschied ein paar Socken. Und auch bei diesen gilt: Zu zweit geht’s besser.

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