Die städtische Abstimmung vom 9. Februar zeigt: Berns Westen tickt anders

Weyerli «Ja», Velo «Nein»

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Dem Hallenbad (und der Eishalle) im Weyerli steht nichts mehr im Weg.

Foto: zvg

Einfach erklärt

An den letzten städtischen Abstimmungen zeigte sich ein grosser Unterschied im Wahlverhalten zwischen dem Stadtteil VI und dem Rest von Bern. Den Ausbau vom Weyerli nahmen aber alle Stadtteile an.

Es ist schon eine Weile her, seit die Bevölkerung der Stadt fünf Abstimmungsvorlagen angenommen hat. Zeit für eine Kurzanalyse, denn der Stadtteil VI zeigt ein deutlich anderes Stimmverhalten als der Rest der Stadt.

Doch das Wichtigste vorneweg. Die teuerste Vorlage, der Baukredit von 107,2 Mio. Franken für das Hallenbad und die Kunsteisbahn, wird mit über 70 % gutgeheissen.  In etwa genau so viele sagten auch im Stadtteil VI ja zum Projekt, was dem Weyerli noch mehr Bedeutung einräumen wird. Den weiteren Ausgaben der Stadt Bern hingegen stehen die Menschen von Bern West etwas kritischer gegenüber. Den Verpflichtungskredit für das re-gionale, öffentliche Veloverleihsystem lehnt eine Mehrheit (55 %) ab. Es ist der einzige Stadtteil, der diese Vorlage abgewiesen hat. Es scheint als seien die Menschen aus Bern West etwas weniger ausgabefreudig oder hätten das hohe Budgetdefizit für dieses Jahr noch in bester Erinnerung. Bis zu 27 % Unterschied gab es in den einzelnen Vorlagen zwischen Bümpliz und dem Resten der Stadt. Ein Grund dafür dürfte sein, dass im Westen am meisten Gewerbe angesiedelt ist. Für die Ausgaben eines Veloverleihs gibt es wohl aus Sicht des Gewerbes, das kaum noch die Stadt befahren darf, wenig Zustimmung. Die BümplizWochen werden in den kommenden Abstimmungen ein Auge darauf werfen, ob der deutliche Unterschied zwischen dem Stadtteil VI und den anderen Stadtteilen bestehen bleibt.

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