Die Hochhäuser am Holenacker mitten in der Sanierung

Umzug von Hochhaus 2 ins Hochhaus 1

Thomas Bornhauser
Hochhaus 2 und Hochhaus 1 – Daniel Fischer zieht bald ins «1» um.

Foto: Fotos: BO

Einfach erklärt
Einfach erklärt: Beim ersten von zwei Hochhäusern im Holenacker gehen die Sanierungsarbeiten noch dieses Jahr zu Ende. Das zweite Hochhaus wird bis 2025 renoviert.
Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Stimmt, Sie haben Recht, liebe Lesende, es gibt Unterschiede bei den Eiern. Zum Beispiel weisse und braune. Auch bei den beiden Hochhäusern im Holenacker gibt es zwei Varianten: Eines ist (noch) eingerüstet, eines (noch) nicht. Der Grund (aber wer weiss das nicht): Sie werden saniert. Das erste Hochhaus seit 2022, das zweite noch im Laufe diese Jahres – bis 2025.

In den 60er-Jahren die Attraktion beim modernen Siedlungsbau, ging es zu Beginn der 70er-Jahre mit dem Grosssiedlungsprojekt rassig bergab. Die Gründe dafür waren vielfältig, zwei davon waren der Rückgang der Bevölkerungszahl durch den Pillenknick sowie eine Rezession in der Bauwirtschaft, nicht zuletzt auf die Erdölkrise zurückzuführen. Die Überbauung Holenacker in einer ehemaligen Kiesgrube war die letzte Hochhaussiedlung in Bern, die 1973 durch das Stimmvolk bewilligt wurde. Bis zur Eröffnung sollten jedoch noch elf Jahre vergehen.

Senevita Panorama geschlossen

Logisch, dass die Bauten aus jener Zeit saniert werden müssen, so auch im Holenacker. Und das hiess und heisst für die Bewohnenden, dass sie ihre Wohnungen verlassen mussten und müssen, was bei Hochhaus 1 bereits geschehen ist. Es galt, eine neue Bleibe zu finden, was einigen mit einer Züglete ins inzwischen renovierte «Kettenhaus» gelang, weil dort Wohnungen frei wurden. Gleiches galt auch für das Alters- und Pflegeheim von Senevita Panorama, dessen Bewohnende von 20 Pflegezimmern Mitte März 2023 ins Senevita Bernerrose in Zollikofen dislozieren konnten. Eine Rückkehr in die ehemaligen Räumlichkeiten ist nicht realistisch. Um die Bewohnenden vor der Zügelhektik zu schützen, hat die Senevita am Umzugstag einen Car-Ausflug nach Muntelier organisiert, wo die Bewohnenden mit dem Personal die Sonne und ein Mittagessen geniessen konnten. Den alten Leuten wurde offengelassen, ob sie in Zollikofen bleiben oder in ein anderes Heim von Senevita zügeln wollen. Einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Für diese Reportage, die bei Weitem nicht alle Aspekte der Sanierung abdecken kann, haben wir uns mit Daniel Fischer unterhalten. Er lebt seit über 40 Jahren im Holenacker, davon rund 36 Jahre im Hochhaus 2, bei welchem in absehbarer Zeit die Sanierungsarbeiten beginnen werden. Er schmunzelt. «Wir haben es vergleichsweise einfach, weil wir diesen Sommer oder im Frühherbst ins fertig sanierte Hochhaus 1 wechseln können.»

Broschüre mit Bauplan

Die Information der Bewohnenden zu Beginn sei «optimal» gewesen, sagt Fischer, mit eingeschlossen eine entsprechende Broschüre, aus der ersichtlich wurde, was wann passieren würde. Jede und jeder habe gewusst, woran man sei. Vor allem hätten alle aus dem Hochhaus 2 das Vorrecht auf die gleiche Wohnung im Hochhaus 1 in Aussicht gestellt bekommen. Bei ihm sei das «noch leicht anders» gewesen, weil er und seine Frau in Zukunft mit einem Zimmer weniger zurechtkommen werden. 

Wie steht es mit den künftigen Mietkosten? «Wenn ich ehrlich bin, haben wir bisher recht günstig gewohnt. Es ist deshalb logisch, dass künftig höhere Mietkosten anstehen werden. Das ist ja im Moment wegen der Erhöhung des Referenzzinssatzes ohnehin ein aktuelles Thema.» Weil er im Vergleich zu heute ein Zimmer weniger benötigt, dürften sich die Kosten für ihn und seine Frau im bisherigen Rahmen halten.

Beide Hochhäuser bieten gegen 200 Wohnungen unterschiedlicher Grösse. Saniert werden jedoch nicht nur die beiden Blöcke an sich, auch unterirdisch geht es zur Sache – in der Einstellhalle, die ihrerseits bis 2025 fertiggestellt sein soll.

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