Die Sanierung des Hallenbads Gäbelbach ist bald beendet

Neu, aber nach wie vor vertraut

Peter Widmer
Philipp Aeberhard, Geschäftsführer Gäbelbach-Immobilien AG (l.), und Marius Schreier, Architekt und Projektleiter.

Foto: Foto: PW

Einfach erklärt
Einfach erklärt: Das Hallenbad Gäbelbach ist 50 Jahre alt. Jetzt wird es renoviert. Im Februar kann man wieder baden. Es hat auch eine Sauna.
Am 18. Februar ist es soweit: Nach achtmonatiger Gesamtsanierung steigt im Hallenbad Gäbelbach das Eröffnungsfest. Die BümplizWochen auf dem Rundgang mit Geschäftsführer Philipp Aeberhard und Projektleiter Marius Schreier.

Draussen ein nasskalter Dezembermorgen – drinnen ein Entspannungsraum neben der Sauna. Der Ruheraum ist zwar noch nicht ganz als solcher erkennbar, denn er ist erst noch im Entstehen begriffen, aber ist ein wichtiger Bestandteil der Totalsanierung des über 50-jährigen Hallenbads. «Die Ausführungspläne, die wir gefunden haben, stammen aus dem Jahr 1971», erzählt Marius Schreier, der für die Sanierung zuständige Architekt und Projektleiter. Das Hallenbad gehört zur Wohnsiedlung Gäbelbach, die in den Jahren 1965 bis 1971 nach den Plänen der Architekten Eduard Helfer und Hans und Gret Reinhard realisiert wurde.

Asbest gefunden

Die hellgrünen Wände deuten aber schon heute auf Entspannung hin. Noch ist der Fussboden abgedeckt, Bauutensilien statt der bequemen Liegen beherrschen das Terrain. Grelle LED-Röhren leuchten den Raum aus. «Hier installieren wir ein gemütliches, dämpfendes Beleuchtungssystem», sagt Philipp Aeberhard, Geschäftsführer der Gäbelbach-Immobilien AG.

Das sanierte Bad wird am 18. Fe-bruar mit einem Fest eingeweiht, genau acht Monate nach der Schliessung. «Aber wir planen, Bad und Sauna bereits am
4. Februar unseren Gästen wieder zugänglich zu machen», ergänzt Aeberhard, «sozusagen als ‹Probelauf›, damit wir die Arbeitsprozesse noch optimieren können.» 

Bei den laufenden Bauarbeiten handelt es sich um die erste umfassende Sanierung seit 1971. Einzelne Instandstellungsarbeiten seien aber laufend realisiert worden, sagt Schreier. Die Sanierung eines Hallenbades sei nicht «daily business», schmunzelt er. Auch für den erfahrenen Architekten entpuppt sich das Projekt als Herausforderung und sorgt für Überraschungen. «Die Bausubstanz wurde stark durch Wasser und Chlor angegriffen, deshalb war der Sanierungsbedarf im Vorfeld schwer abzuschätzen», so Schreier. Beispielsweise kam bei den Wandplatten Asbest zum Vorschein, was in den 1960er-Jahren noch bedenkenlos dem Plattenkleber beigemischt wurde. Die zweite Überraschung offenbarte sich beim Beckenumgang und bei der Überlaufrinne, die nicht abgedichtet waren. Dadurch gelangte viel Wasser in den Unterlagsboden. «Ausser dem Becken selbst mussten eigentlich alle Oberflächen, die mit Wasser in Kontakt kamen, saniert werden», fasst der Architekt zusammen.

Lieferprobleme

Die Sanierung wurde mit 1,1 Mio. Franken budgetiert, das Kostendach kann (fast) eingehalten werden. «Wir werden voraussichtlich mit 1,3 Mio. Franken abschliessen können», zeigt sich Aeberhard zuversichtlich. Ursprünglich war vorgesehen, das Bad bereits im Januar zu eröffnen. Als Hauptgrund für die zeitliche Verzögerung nennt der Geschäftsführer Engpässe in der Lieferkette. «Den Lüftungs-Monoblock bestellten wir im Frühling 2022, am 12. Dezember haben wir ihn schliesslich erhalten.» Die Abhängigkeiten bei der Sanierung eines Hallenbades seien ungleich grösser als beispielsweise bei einer Wohnung, fügt Marius Schreier hinzu. So waren während der ganzen Bauphase nicht weniger als 17 Firmen beteiligt. 

Höherer Komfort, aber wiedererkennbar

Worauf können sich die Besuchenden freuen? Dazu Marius Schreier: «Ganz klar auf den höheren Komfort. Die Duschen werden mit Trennwänden ausgestattet, früher war alles sehr verwinkelt. Die Gäste werden durch ein zeitgemässes Farbkonzept eine freundlichere, hellere Atmosphäre vorfinden.» Und Philipp Aeberhard ergänzt lachend: «Anstelle der lärmenden Haartrocknungs-Rohre stehen einzelne Haarföhne zur Verfügung.» Was sowohl Aeberhard als auch Schreier betonen: Die Besuchenden werden «ihr» Bad wiedererkennen. So wurden im Wasserbeckenraum die Wände mit dem Sichtbackstein belassen. Die Holzdecke musste indessen einer weiss gespritzten Decke weichen. Aber die Kleiderkästen und sogar die hölzernen Sitzbänkli präsentieren sich unverändert. 

Der gesamte Umbau wurde den aktuellen energetischen Normen angepasst: «Bei der Fensterfront haben wir die Dämmwerte durch Dreifachverglasung eingehalten, Badewasser und Lüftung haben Wärmerückgewinnung», schildert Architekt Schreier nicht ohne Stolz.

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