Vereinsarbeit für den FC Bethlehem und den Schachklub Bümpliz

Geselligkeit und Sport schweissen zusammen

Roman Bertschi
Von Roman Bertschi - Redaktor
«Ich organisiere einfach gerne»: Bruno Walker engagiert sich im Fussball- und Schachsport.

Foto: Foto: RB

Einfach erklärt
Einfach Erklärt Bruno Walker kommt aus Bümpliz-Bethlehem. Er ist seit rund 30 Jahren Mitglied beim FC Bethlehem und seit 56 Jahren beim Schachklub Bümpliz. 
Der 75-jährige Bruno Walker gestaltet die Vereinsarbeit in Bümpliz-Bethlehem aktiv mit. Bis heute ist er von der positiven Kraft der Vereine überzeugt und kennt diese in- und auswendig. Auch ausserhalb dieser Tätigkeit kommt der emsige Schaffer nur selten zur Ruhe.

«Beim Schachklub bin ich rund 55, beim FC rund 30 Jahre tätig», sagt der Sportbegeisterte. Im Fussballclub begonnen hat er als Assistenztrainer, später war er Schiedsrichter und kümmerte sich zudem gut 10 Jahre um die Frauenabteilung: «Wir sind bekannt für den Frauenfussball und waren einer der ersten Vereine, die ihn anboten», meint Walker. Mittlerweile haben diese den Berner Cup gewonnen und sich in der 2. Liga etabliert. 

Mehr als Fussball

Insgesamt hat der Club sehr viele Mannschaften, die alle mit den engen Platzverhältnissen zurechtkommen müssen. Der Hauptplatz in Brünnen ist zwar etwas vom Besten in Bern. Hingegen ist derjenige im Holenacker wegen seiner fehlenden Beleuchtung, gerade im Herbst, nur eingeschränkt zu gebrauchen. «Fehlende Sportplätze sind aber in Bern generell ein Problem», so Walker. Und diese führen, leider auch beim FC Bethlehem, zu langen Wartelisten, was der langjährige Trainer sehr bedauert. Seine Begeisterung für die Vereinsarbeit kann Walker dennoch nur schlecht verbergen: «Nach einem Match am Abend mit Kollegen «schnurre», das ist doch etwas vom Schönsten, was es gibt.» Auch sonst sind Vereine etwas Sinnvolles. Man kommt zusammen, treibt Spiel sowie Sport und redet. Und mit den Jungen zu arbeiten, findet Walker persönlich sinnvoll, denn das hält jung.

Projekte-Stemmer

Junggeblieben sein dürfte Walker auch wegen seiner langen Liebe zum Schachsport. Das Brettspiel erlernte er bereits als Siebenjähriger. Mit zwanzig wählten ihn die Verantwortlichen in den Vorstand, wo sich sein Gestaltungstalent früh zeigte: «Ich organisiere einfach gerne», so der gelernte Maschinenzeichner. Diese Fähigkeit übte er in seinen Funktionen als Präsident, Spielleiter, Jugendleiter oder auch Redaktor von Clubmagazinen aus. Und so erfreuen sich die Menschen unter anderem dank ihm verschiedenster Anlässe und Jubiläen. Und was macht für den Schachspieler Walker eine gute Partie aus? «Freude entsteht dann, wenn es zu spektakulären Zügen kommt und dieses nicht nur positionell bleibt.» Bei den meisten Spielen gebe es eine endlose Zahl von Zügen, das mache es so interessant, so der langjährige Spieler. 

Exakt, aber humorvoll

Auch Weggefährte und aktueller Schachklub-Präsident Ivo Siegenthaler mag Walker: «Bruno ist ein Mensch, auf den man sich verlassen kann, der aber kein ‹Glauer› mag. Zudem verfügt er über einen ausgeprägten Sinn für Humor.» Vereinsbezogen sei Walker offen für Entwicklungen und fördere sie, statt auf die Klötze zu treten. Für die Zukunft wünscht er dem langjährigen Vereinsmenschen Walker, dass er noch ein paar Siege feiern werde. Im Schachklub sei er jedenfalls immer willkommen. Und wie ist Walker so als Spieler? «Eher offensiv und er hat so seine Tricks», schmunzelt Siegenthaler. Der Beschriebene selbst sieht es ähnlich: «Ich kämpfe, solange es geht, und gebe nur auf, wenn es hoffnungslos ist.» 

Für die Zukunft hofft der vielseitige Bümplizer, dass er seine von ihm als «Ämtlis» bezeichneten Aufgaben noch lange machen kann. Und auch fern der Spielfelder findet er Erfüllung: So wandert er gerne, fährt seit beeindruckenden siebzig Jahren Ski und campt im Sommer am Bielersee. Auch die Enkelkinder erfreuen den kernigen Bümplizer: «Mit den Grosskindern vor die Tür zu gehen, empfinde ich als einen der schönsten Aspekte im Alter.» Auch zum Restaurant Blumenfeld, in dem das Portrait-Interview stattfand, pflegt Walker ein persönliches Verhältnis. «Als ich in die zweite Klasse ging, zogen wir vom «Breitsch» nach Bümpliz-Bethlehem, und zwar genau in die Wohnung oberhalb des Restaurants.» Auf dem damaligen Schulweg liefen er und seine «Gspänli» an vielen, von Kuhwiesen gesäumten Bauernhöfen vorbei und auch sonst fehlten Überbauungen fast ganz.

Der Blick zurück löst keine Wehmut aus: «Mir gefällt es hier, ich glaube nicht, dass ich hier noch wegziehe», sagt er mit einem Ausdruck, der Positivität, Witz und Energie transportiert.

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