Kein Handy, kaum Feierlichkeiten; in den 1970er-Jahren war Bethlehem grösstenteils sich selbst überlassen. Doch die Gemeinschaft schmollte nicht etwa deswegen, sondern nahm den Wunsch nach mehr Möglichkeiten selbst in die Hand. Zeitgleich entstanden der Kindertreff Mali sowie der Quartierverein Bethlehemacker. 1974 oder vor genau 50 Jahren.
Sorgen weggekickt
Heute sind die Plakatwände prall gefüllt, Angebote gibt es überall. Dennoch braucht es den Verein wie in seinen ersten Tagen. Die Frage nach dem Warum ist schnell beantwortet. In einem städtischen Umfeld mit ganz verschiedenen Menschen braucht es Anlässe, welche die Bevölkerung zusammenbringen. Deshalb ist das mittlerweile 24. Grümpelturnier nicht mehr aus dem Quartier wegzudenken. Von allen Seiten strömen die Menschen herbei und kicken ihre Sorgen weg, jubeln, feiern und schliessen Kameradschaften. «Sport has the power to change the world» (Sport kann die Welt verändern), sagte einst Nelson Mandela; «Football unites the world» (Fussball vereint die Welt), heisst es derweilen beim Weltfussballverband FIFA. Würden Mandela oder die FIFA auf den Bethlehemacker schauen, sie würden sich in ihren Aussagen bestätigt fühlen.
Das Jubiläumsfest
Bezeichnet der Quartierverein Bethlehemacker (QBA) also sein Grümpelturnier als grosse Kiste, so dürfte diese im Jahr 2024 noch weitaus grösser ausfallen. Der Grund ist, dass der Verein sein 50-jähriges Bestehen feiert. Und er tut dies – und das ist wohl kaum eine Überraschung – auf dem Bethlehemacker im Rahmen des Fussballturniers. Sarah Messerli und ihr Team nutzen den runden Geburtstag, um noch weitaus mehr zu tun, um die Menschen zu verbinden: «Es gibt viel mehr Aktivitäten für all diejenigen, die nicht mitspielen», verrät die Präsidentin. Erwartet werden eine traditionelle Band aus Albanien, tamilische Tänze, ein DJ, der am Abend auflegen wird und eine Liveübertragung der Achtelfinalspiele der Fussball EM der Männer, um nur einige Beispiele zu nennen, welche der BümplizWochen verraten wurden. «Es wird ein ganz grosses Fest und zwar für alle», betont Messerli.
Ein Geschenk zum Jubiläum
Und wenn jemand einen runden Geburtstag feiert und eine Fete macht, dürfen die Geschenke nicht fehlen. Eines bringt die Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG) mit. «50 Jahre sind wir ohne den VBG ausgekommen, nun ist unsere Freude um so grösser, dass der VBG sich unserer annimmt», freut sich die umtriebige Messerli. Am Begegnungsfest wird der VBG zugegen sein. Und er ist nicht der einzige, der sich beim QBA einklingt. Auch «Westwind 6» wird mit von der Partie sein. Der Verein fördert Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil VI. Seine Auftritte haben diese Zeitung auch schon bereichert und nun kommt Westwind auf den Bethlehemacker und bereichert die Feierlichkeiten.
Bei aller Freude bleibt aber das grösste Geschenk für den QBA das zahlreiche Erscheinen. Wer also dem Verein für seine 50 Jahre Arbeit im Quartier danke sagen möchte, der kann ganz einfach am 29. Juni auf dem Bethlehemacker erscheinen und den Tag bereichern. Je mehr Menschen kommen, desto mehr wird aus der grossen Kiste ein ganz grosser Kracher.
Info: www.bethlehemacker.ch