KMU Köniz muss die Gewerbeausstellung 2023 einstellen

Eine Absage, die schmerzt

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Ein Bild, das es so schnell nicht mehr geben wird in Köniz.

Foto: Foto: zvg

Einfach erklärt
2023 hätte in Köniz eine grosse Gewerbeausstellung stattfinden sollen. Doch diese musste wegen fehlender Anmeldungen und zu hoher Kosten abgesagt werden. Der Fachkräftemangel ist dabei mitschuld.
Die Vorfreude war gross, die Vorbereitungen fortgeschritten, die Vorzeichen jedoch düster. Das OK der Ausstellung hat lange mit dem Entscheid gerungen, ehe es nun heisst: die GEWA 2023 muss abgesagt werden – aus Mangel an Anmeldungen.

Die rund 70 Anmeldungen reichten nicht annähernd aus, um die Kosten der GEWA auch nur ansatzweise zu decken. Zudem sind die Infrastruktur und die nötigen Sicherheitsaufwendungen teurer geworden. Daraus resultiert ein finanzielles Loch. Viele begründen ihre Abwesenheit mit dem Fachkräftemangel. Die Auftragsbücher seien voll, die Kapazitäten ausgeschöpft, es fehlen die Ressourcen, um einen Stand drei Tage zu betreuen. Weitere Firmen haben sich mit einem Stand zusammengetan. Das verringert die Standfläche. Unter dem Strich heisst das: zu viel leerer Platz, zu wenig Einnahmen, zu hohes finanzielles Risiko. Die Enttäuschung im OK ist spürbar. Die Absage offenbart ein Zeichen der Zeit. KMUs suchen auf der einen Seite Personal; auf der anderen Seite wird ihr Schaffen zunehmend politisch erschwert. Der Handlungsspielraum schränkt sich ein. Das Rückgrat der Wirtschaft hat Rückenschmerzen. Verwaltung und Politik täten gut daran, die Wirtschaft wieder zu stärken, statt sie zu beschneiden. Eine GEWA hätte beispielsweise die Berufssuche junger Menschen helfen können; eine Absage, die schmerzt.

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