Die öffentliche Mitwirkung an diesem Projekt fand grosses Interesse. Nun liegt das bereinigte Angebot samt Mitwirkungsbericht vor. Ein spannendes Dokument.
Wer hat mitgemacht?
Folgende Gemeinden, Ämter, Transportunternehmen, Unternehmen, Parteien und Vereine oder Verbände haben unter anderen eine Stellungnahme abgegeben: Burgergemeinde Bern (Domänenverwaltung), Gemeinden Bern, Frauenkappelen, Neuenegg, Kantonales Tiefbauamt, Berner Fachhochschule, Bernmobil, BLS, Postauto, RBS, EVP Bern, SP Bümpliz/Bethlehem, IGÖV Bern-Mittelland, Pro Bahn Espace Mittelland, Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem QBB, Quartierverein Untermatt, Stiftung B. Es haben sich zudem 60 Privatpersonen an der öffentlichen Mitwirkung beteiligt. Der hier gezeigte, bereinigte Linienplan beschränkt sich auf die Neuerungen in Bümpliz und Bethlehem. Die Überbauung Viererfeld kann voraussichtlich erst später realisiert werden. Als Zwischenlösung soll die TBN daher erst einmal beim Neufeld wenden, abends und am Wochenende beim Weyermannshaus.
Was wird sich ändern?
Lasst uns ein paar Rosinen aus den 152 Seiten dieses Angebots herauspicken. Berns Westen bekommt erst einmal eine schnelle und direkte Verbindung zwischen Bethlehem Kirche und den zentralen Bereichen von Bümpliz mit guten Bahnanschlüssen in Bümpliz Süd. Von Montag bis Freitag werden die Busse im 15-Minuten-Takt verkehren. An den Abenden (bis 22.00 Uhr) und Wochenenden sieht die Studie eine verkürzte Linienführung (Bümpliz Süd – Weyermannshaus Bad) und einen 30-Minuten-Takt vor. Bei der Unterführung Bümplizstrasse ist eine Haltestelle geplant. Diese ist als Umsteigehaltestelle zum Bahnhof Bümpliz Nord sinnvoll. Wie die QBB festhält, ist der vorgeschlagene Name ungünstig, da es bereits eine Tramhaltestelle «Bümpliz Unterführung» gibt. Das führt zu Verwechslungen. Die neue Bushaltestelle müsste beispielsweise «Hochschule der Künste», «Beerhaus» oder «Schwabstrasse» genannt werden.
Kleefeld besser erschlossen
Mit der angepassten Linie 27 können die meisten bisherigen Nachfragebedürfnisse weiterhin abgedeckt werden. Die bisherige wichtige westliche Nord-Süd-Verbindung bleibt erhalten, jedoch mit Endpunkt Brünnen Westside anstatt Holenacker. Die Linie erschliesst die Arbeitsplätze im Wangental und teilweise grosse Einwohner- und Siedlungspotenziale in Bümpliz. Zusätzlich bedient die Linie das bisher durch den Bus nicht erschlossene Quartier Kleefeld sowie das bahnparallele Potenzial entlang der Riedbachstrasse nach Brünnen. Die neue Haltestelle Brünnengut deckt in etwa das Einzugsgebiet der bisherigen Haltestelle Stapfen-acker ab, die Abendstrasse dasjenige der Haltestelle Riedbachstras-se. Die Tram-Haltestelle Holen-acker wird durch den Bus nicht mehr angefahren, ebenso die bisherigen Haltestellen Blumenfeld und Fellerstrasse. Ein Knackpunkt des Angebotskonzepts ist die Linienführung über das Bahngeleis. Es werden mehr Züge zwischen Bern und Neuenburg verkehren. Das führt zu häufigeren und noch längeren Schliesszeiten an der Brünnenstrasse. Der Bus würde jede Fahrplan-Sicherheit verlieren. Bei der neuen Linienführung über die Abendstrasse-Brücke verlangt die SP, dass Massnahmen zur Sicherheit der zu Fuss Gehenden und Velofahrenden getroffen werden. Zudem dürfte die Abendstrasse nur für den Bus geöffnet werden und müsste mit Pollern gesichert werden.
Erhalt dank Schule
Die Linie 32 erreicht die Minimalwerte bezüglich Auslastung noch nicht. Trotzdem soll der Betrieb mit einem Fahrzeug vor allem wegen dem regen Schulverkehr unverändert beibehalten werden. Die Endpunkte in Bümpliz Bachmätteli und Riedbach Bahnhof (mit stündlichen Zuganschlüssen) bleiben unverändert. Die gewünschte Weiterführung nach Frauenkappelen bleibt im Ordner «Zukunftswünsche».
Wann fährt der erste Bus auf der neuen Linie?
Die Einführung der TBN erfolgt als Versuchsbetrieb, sinnvollerweise mit dem Zeitpunkt der geplanten Inbetriebnahme des Hochschulstandortes Campus BFH oder kurz davor, also voraussichtlich Ende 2026. Dazu braucht es drei neue Busse. Die Aufnahme eines Versuchsbetriebs ist durch den Grossen Rat zu beschliessen. Es besteht eine lange Vorlaufszeit zwischen Zeitpunkt der Erfolgskontrolle und der effektiven Überführung ins Grundangebot von anderthalb Jahren. Ein vierjähriger Versuchsbetrieb ist sinnvoll, da neue Angebote erfahrungsgemäss ein paar Jahre Zeit benötigen, um von den Fahrgästen wahr- und auch angenommen zu werden.