Doch bevor er während der Fahrt verblüffen soll, tut er dies schon auf dem Parkplatz. Vorbei sind die Zeiten des gewöhnunsbedürftigen Designs. Hier steht ein ergonomisch formvollendetes Fahrzeug, mit auf geringen Widerstand getrimmtem Karrosseriekleid. Formschöne Sportfahrzeuge einer ganz anderen Preisklasse tauchen im Kopf auf, aber hier steht ein Prius. Klar in Sachen Sportlichkeit hat der Toyota mächtig zugelegt. 223 PS schieben sportlich weg von Mauss. Das uns von der Garage Zbinden Mauss zur Verfügung gestellte Testfahrzeug gleitet leise, aber behändere dahin. Klar, denn der Prius ist neu nur noch als Plug-in-Hybrid erhältlich. Das sorgt für über 80 km elektrische Fahrt, ehe sich der 1,8-l-Verbrenner zuschaltet. Doch nun kommt der Coup. Nicht nur per Kabel lässt sich das Auto laden, nein, auch während der Fahrt mit Verbrennungsmotor und mit zurückgewonnener Bremsenergie lädt die Batterie immer wieder neu auf. Je nach Version sorgt das Solardach für zusätzliche Energie. Im Schnitt 8 km pro Tag. Ladefrei gleitet der Sportler über weite Distanzen, lädt sich auf und optimiert alle Systeme auf Elektro. Am Schluss resultiert daraus ein Durchscnsittsverbrauch von 0,7 l. Auf 100 km. Prius eben.
Doch weg von der Verbrauchsanzeige auf dem Bildschirm, hin zu einem Rundumblick im Cockpit. Wie es sich für Toyota gehört, sind die Materialien sauber verarbeitet, das Platzangebot ist trotz verkürzten 4,6 m Länge dank grösserem Radstand angenehm gross und der Touch-Bildschirm verfügt über genügend Knöpfe, so dass man während der Fahrt nicht allzu abgelenkt ist. Und wenn doch, dann meldet sich die Fahrerüberwachung. Der Prius ist auch das erste Modell, das die neue EU-Vorschrift erfüllt und den Fahrer daran erinnert, wenn er mal unaufmerksam ist. Sei es in der Geschwindigkeit oder beim Übersehen eines Verkehrsschilds. Und wenn ein Auto aussen ganz unter dem Motto «No More boring cars» (keine langweiligen Autos mehr) läuft, wie es Toyota unlängst beim Yaris ankündigte, dann stimmt das auch für den Innenraum. Nicht wegen der angenehmen Rundum-Beleuchtung, sondern weil das Steuerrad sehr tief liegt und einen freien Blick auf den Fahrbildschirm schenkt. Dieser liegt nahe an der Frontscheibe und ermöglicht beste Sicht. Die ergonomische Form von aussen wird innen aufgegriffen.
Zurück geht die Fahrt mit Zuhilfenahme aller Assistenzssysteme. Und davon hat der Prius eine ganze Menge. Etwa das «Predicitive Efficient Drive System», das tägliche Routen und den Fahrstil erlernt. Auch teilautonomes sowie ferngesteuertes Einparken sind möglich. Bei soviel verblüffender Technik und einem sportlichen Auto, das jederzeit Spass macht, kommt schnell die Frage nach dem Preisschild auf. Die gute Nachricht: Dieses hat nichts mit seinem Äusseren eines teuren Sportflitzers gemein. Das uns von der Toyota Zbinden Mauss AG zur Verfügung gestellte Fahrzeug ist ab 42’900 Franken erhältlich.
Nach 25 Jahren wird der Prius langsam aber sicher zum Klassiker. Mit dem neusten Wurf dürfte aber noch vor all dieser Konstanz der technische Vorsprung erneut zementiert werden. So viel Elektro für so wenig Steckdose oder so wenig Verbrauch für soviel Reichweite, das sind Spitzenwerte. Einst nannte man die besten Schüler einer Schulklasse «Primus». Auffallend, dass nur ein «m» fehlt und aus dem Prius wird ein Primus. Es ist wohl der japanischen Bescheidenheit geschuldet, dass der Name nicht gewechselt hat. Aber es dürfte durchaus heissen: Der Prius ist ein Primus.
INFO:
Mehr Informationen zum neuen Toyota Prius sind bei der Garage Zbinden Mauss AG erhältlich.
