Gemeinderat der Stadt Bern will ab 2026 den Finanzhaushalt stabilisieren

Nun wird priorisiert und weniger riskiert

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Strebt 100. Mio. Franken Berner Eigenkapital an: Finanzdirektorin Mettler.

Foto: zvg

Einfach erklärt
Bekanntlich ist die finanzielle Lage in der Stadt Bern angespannt. Der Gemeinderat will nun mit Priorisierungen den Finanzhaushalt nachhaltig stabilisieren. Das zeigt der Ausgaben- und  Finanzplan.
Um mehr als 10. Mio. Franken wachsen die Ausgaben der Stadt Bern jedes Jahr. Die Bürgerlichen warnen schon lange vor den Risiken der steigenden Verschuldung, während die Ratslinke auf gefüllte Fonds und positive Jahresergebnisse verweist und Entwarnung gibt. Der Gemeinderat navigiert nun zwischen diesen beiden Haltungen hindurch.

Die Handschrift der Gemeinderätin und Finanzdirektorin Melanie Mettler (GLP) ist erkennbar. Der Aufgaben- und Finanzplan (IAFP) der Stadt Bern  für die Jahre 2026 bis 2029 will nämlich die Stadtfinanzen nachhaltig stabilisieren. Das Ausgabenwachstum muss mit dem Wachstum der Einnahmen in Balance kommen. Damit dies gelingt, hat der Gemeinderat neue Aufgaben im Budget nahezu vollständig durch Priorisierungen ersetzt. Für das Jahr 2026 sieht die Stadt Bern einen Ertragsüberschuss von 2,6 Mio. Franken vor. Das Heikle am Stadtberner Budget: Man rechnet schon jetzt mit mehr Steuerreinnahmen als im Vorjahr. Andere Gemeinden sind da vorsichtiger. Zum Beispiel hat Mühleberg kürzlich einen Steuerrückgang verzeichnen müssen. Klar, in Bern ist das unwahrscheinlich, aber ein Wachstum ist nicht immer in Stein gemeisselt. Doch Melanie Mettlers Handschrift ist zu erkennen: Schwarze Zahlen und 100 Mio. Franken Eigenkapital bis in drei Jahren. Einzig bei der Verschuldung ist noch keine Besserung in Sicht (145 % Bruttoverschuldung). Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

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