Ethologische Station Hasli der UNi Bern

Wo sich Gecko und Frosch «Gute Nacht» wünschen

Thomas Bornhauser
Im Hasli steht das älteste Gebäude der Uni Bern.

Foto: BO

Einfach erklärt

Beim TCS-Camping Eymatt gibt es ein Schild «Ethologische Station». Eine andere Bezeichnung für Ethologie ist Verhaltensbiologie.Die Uni Bern forscht im Hasli rund um Frösche und Geckos.

Läuft man vom TCS-Camping Eymatt durch den Bremgartenwald in die Länggasse, fällt ein Schild auf, das auf die «Ethologische Station» hinweist. Nur wenige Leute nehmen diesen Weg. Was hat es mit dieser Station der Uni Bern auf sich? Und was ist Ethologie überhaupt? Wir haben nachgefragt.

Ähnlich der Frage, was denn zuerst da war, das Huhn oder das Ei, bereitet dieser Bericht Kopfzerbrechen. Zuerst von der Station Hasli schreiben, um dann den Begriff zu erklären? Oder umgekehrt? Wir haben uns für die zweite Variante entschieden.

Lauf der Evolution

Die Ethologie, auch bekannt als Verhaltensbiologie, ist ein spannendes Feld innerhalb der Biowissenschaften. Sie erforscht, wie Tiere sich verhalten und welche evolutionären, genetischen und umweltbedingten Faktoren dieses Verhalten beeinflussen. Ein grundlegendes Verständnis der Ethologie ermöglicht es, das natürliche Verhalten von Tieren besser zu interpretieren und zu verstehen. Dieses Wissen ist nicht nur für Biologinnen und Naturforscher von Interesse, sondern auch für jene, die sich für die natürliche Welt und deren Bewohner interessiert.

Bisher oft übersehen

Die Medienstelle der Uni Bern präzisiert die Arbeit der Ethologischen Station wie folgt: «An der Ethologischen Station Hasli der Universität Bern wird das Verhalten von Tieren wie Geckos, Pfeilgift- und Glasfröschen sowie Fischen erforscht.» Das Team um Prof. Dr. Eva Ringler untersucht unter anderem Paarungsverhalten, Brutpflegesysteme und die Art der Kommunikation. Durch ihre Forschung wollen Ringler und ihr Team besser verstehen, wie sich soziales Verhalten bei Tieren im Lauf der Evolution entwickelt hat. Besonders Amphibien und Reptilien liefern dabei wichtige Hinweise – auch wenn sie in der Forschung bisher oft übersehen wurden.

Das älteste Gebäude der Uni

Hand aufs Herz, liebe Lesende, waren Sie schon einmal im Hasligut, das lange Zeit von seiner grossen Abgeschiedenheit und der gleichzeitigen Nähe zur Stadt profitierte? Tatsächlich ist der Hof nicht einmal allen eingesessenen Bernerinnen und Bernern bekannt. Was noch viel weniger Leute wissen: Im Hasli steht auch das älteste Gebäude der Universität Bern.

Der Webseite der Uni Bern ist zu entnehmen: «Drei Bauten gehören zum Hasli: Der Herrenstock aus dem 17. Jahrhundert, ein Stöckli aus dem 18. Jahrhundert sowie die jüngere Scheune. Das Gut selbst ist schon im 15. Jahrhundert als Besitz der Johanniterkomturei Münchenbuchsee aktenkundig, die bis 1466 hier eine Fähre über die Aare betrieb. Dem Zufall ist es zu verdanken, dass der grosse Berner Gelehrte Al-brecht von Haller im Herrenstock seine Kindheit verbrachte – die Universität darf also beanspruchen, hier schon eine Zeitlang ansässig gewesen zu sein. Nachdem sie bei einem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wurden Stock und Scheune 1973-74 für die Ethologische Station hergerichtet.»

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