Das Projekt Culinaria umfasst einerseits einen Mahlzeitendienst, der Tagesschulen, Kitas oder ältere Menschen in der Region mit frischen und warmen Mittagessen beliefert – demnächst 2000 pro Woche. Andererseits betreibt Culinaria eine Abgabe von geretteten Lebensmitteln, inklusive Kaffeetreff. Einmal im Monat findet zudem eine Kleider- und Schuhabgabe statt.
Culinaria Cuisine und Culinaria Marché
Derzeit sind die Aktivitäten auf drei verschiedene Standorte verteilt. Die Herausforderungen liegen daher in der begrenzten In-
frastruktur sowie in fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten für grössere Investitionen. Das wird sich in Zukunft ändern, denn «es fühlt sich wie der Jackpot im Lotto an», so Culinaria- Geschäftsleiterin Sarah Flury. «Denn per kommenden 1. März haben wir die unerwartete Möglichkeit erhalten, die Flächen der Druckerei Marti im Dorfzentrum in Miete zu übernehmen.» Eine einmalige Gelegenheit, da das Unternehmen seine unternehmerischen Tätigkeiten einstellt. Der Inhaber tritt ins «Best Age»-Alter über.
Will heissen: Ab jenem Zeitpunkt stehen Culinaria an der Dorf-strasse 2230 m² im Erdgeschoss und 470 m² im Obergeschoss zur Verfügung. Dies ermöglicht es, dort nicht bloss die gegenwärtigen Aktivitäten wie Küche und Lebensmittelabgabe, Adminis-
tration oder Lebensberatung zusammenzufassen, sondern das Angebot auf 20 Jahre hinaus auszurichten. Die Dachmarke Culinaria wird dabei mit «Culinaria Cuisine» und «Culinaria Marché» ausgebaut, und das unter dem Gesamtbegriff «Besser gemeinsam». Das Angebot richtet sich einzig an Bewohnende der sechs beteiligten Gemeinden. Im Erdgeschoss werden seit Kurzem bereits am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag Lebensmittel abgegeben.
Mehr noch: Der neue Standort wird es ermöglichen, mit zusätzlichen Dienstleistungen aufzuwarten. Kurz: Das Lokal soll zu einem eigentlichen Begegnungszentrum werden, Post, Bibliothek und Ludothek unter dem gleichen Dach.
Die Finanzierung
Insgesamt werden künftig 45 Mitarbeitende auf verschiedenen Sektoren aktiv sein. «Hilfe zur Selbsthilfe ist für uns wichtig – für unsere eigenen Leute als auch für unsere Kundinnen und Kunden», sagt Flury.
Culinaria wird hauptsächlich durch die «Kommunale Integrationsangebote» (KIA) der Gesundheits- und Integrationsdirektion des Kantons Bern finanziert. Die laufenden Projektkosten sowie ein Viertel der Lohnkosten werden durch den Ertrag des Mahlzeitendiensts selber finanziert.
Der gesamte Umbau nach dem aktuellstem Stand der Technik und Nachhaltigkeit – die 20 kommenden Jahre in Sicht – erfordert beträchtliche Mittel, knapp über der Millionengrenze. Der Finanzierungplan sieht, nebst Eigenleistungen in der Höhe von fast einer halben Million Franken, unter anderem den Einbezug von Förderstiftungen vor. Dennoch verbleibt ein Restbetrag, der gedeckt werden muss. «Wir werden auf den verschiedensten Kanälen aktiv. Mit vielen Aktionen auf diversen Ebenen», so Sarah Flury.