Feuilleton

Von abstürzenden Flugzeugen und Schüssen

Thomas Bornhauser
Im Traum erleben wir Dinge, die zum Glück meist nicht in echt passieren.

Foto: zvg/Envato Elements

Einfach erklärt
Thomas Bornhauser schreibt in seiner Kolumne über das Träumen. Manchmal träumt er von abstürzenden Flugzeugen, manchmal von Schüssen.
Unser Kolumnist schreibt übers Träumen. Und wie er in Bümpliz überfallen wurde...

Kürzlich musste ich beim Autofahren mehrmals gredi uselache. Da war doch tatsächlich auf einem nationalen Radiosender ein offenbar hochdekorierter Psychologe zu hören, der fast eine Stunde lang Träume deutete. Das heisst, Träume zu deuten versuchte. Ich habe mir einen Spass daraus gemacht, den gesunden Menschenverstand mit seinem professionellen psychologischen Wissen zu vergleichen. «Was sagt er jetzt wohl?», habe ich mich gefragt, wenn ihm wieder ein Traum beschrieben wurde. In drei Vierteln der Fälle stimmten unsere Analysen überein. Nota bene: Ich habe keine psychologische Fakultät jemals von innen gesehen.

* * *

Wenn wir aber schon dabei sind: Ich brauche Ihren Rat, Ihre Einschätzung. Verschiedene Träume wiederholen sich bei mir. Ich kann fliegen, sehe regelmässig Flugzeuge abstürzen – aber nur als Zuschauer, nie sitze ich im Flugi. Daher weiss ich auch, dass ich farbig träume, wegen der orangeroten Feuerbälle, wenn die Flugzeuge zu Boden stürzen.

 

* * *

Und jetzt eben: Vor einigen Tagen sitze ich mit Kolleginnen und Kollegen beim gemütlichen Apéro vor einer Beiz in der Fussgängerzone Bümpliz. Plötzlich nähert sich ein Auto im Schritttempo – und das in der verkehrsfreien Zone: Als der Wagen unsere Höhe erreicht hat, senkt sich eine Fensterscheibe auf der Beifahrerseite, eine Maschinenpistole ist zu sehen. Sekundenbruchteile später ergeht eine Salve in unsere Richtung. Wir lassen uns sofort zu Boden fallen, stellen die Tische als Schutzschilder gegen den Gangster auf. Der Motor heult auf, die Reifen quietschen – und weg ist die Karre. Keiner von uns ist verletzt, niemand getroffen, nur eine Kollegin beklagt sich bitterlich, eine Kugel hätte den Edelstein an einem ihrer Fingerringe getroffen – jetzt vermisse sie das Juwel, worauf wir Herren alle am Boden kniend zu suchen beginnen. Filmriss. Mehr weiss ich nicht mehr.Können Sie mir auf die Sprünge helfen? Was hatte denn das zu bedeuten? 

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