Bern Boat Race: Das Langstreckenrennen auf dem Wohlensee

Schnelle Berner Boote, aber weniger Teilnehmende

Pierre Benoit
Mit vollem Einsatz auf dem Wohlensee.

Foto: zvg

Einfach erklärt
Das Bern Boat Race fand zum vierten Mal statt. Es ist Nachfolger des Armadacups. Dort starteten die Skiff-Boote jeweils gleichzeitig. Heute wird in verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen Startzeiten gerudert.
120 Athletinnen und Athleten fanden sich Ende Oktober auf dem malerischen Wohlensee ein und nahmen an der vierten Austragung des Bern Boat Race teil. Das Rennen über die ungewöhnliche Distanz von 10,4 Kilometern hielt, was es versprach: starke Leistungen und Spektakel bei bestem Ruderwetter.

Die an den Tagen vor dem Rennen gehegten Befürchtungen, dass Wetterkapriolen den Anlass stören und die Leistungen beeinträchtigen könnten, bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. Doch die schlechten Wetterprognosen und die Abwesenheiten aufgrund der Herbstferien wirkten sich negativ auf die Zahl der Teilnehmenden aus – einige Vereine zweifelten, ob unter den gefürchteten Bedingungen gerudert werden könne und blieben zuhause. Doch das strahlende Herbstwetter und die angenehmen Temperaturen ohne störende Windböen erlaubten am Wettkampftag glänzende Leistungen. Die Boote des Rowing Clubs Bern und des Ruderclubs Wohlensee zeigten sich in starker Spätform und belegten in guten Zeiten zahlreiche Spitzenplätze. 

Prominente Abwesende

Dies, obwohl die stärksten Berner Nachwuchsruderer Nicolas Berger und Shamall Suero, die kürzlich an den U23-Europameisterschaften in Krefeld mit dem Schweizer Doppelvierer Bronze erkämpft hatten, nicht dabei waren. Sie verfolgten die Rennen nach einer langen und anstrengenden Saison verständlicherweise nur vom Ufer aus. Dagegen wagten sich Aurelia Benati (Sechste im Doppelvierer an den U19-Weltmeisterschaften in Paris) und Noah von Tavel (Rang 10 im Vierer ohne an der U19-WM und Platz 7 an der U23-WM im Plovdiv im Doppelvierer) an den Start und gewannen ihre Rennen. 

Probleme mit dem Seegras

Da sich die Situation mit dem Seegras ständig ändert, gilt es für das Organisationskomitee in jedem Jahr den Kurs den wechselnden Bedingungen anzupassen und dafür zu sorgen, dass eine mindestens 50 Meter breite Fahrrinne sichergestellt ist, damit die Teilnehmenden optimale Verhältnisse vorfinden. 

Obwohl der Anlass dank einer perfekten Organisation und mit dem Wetterglück durchaus erfolgreich verlaufen ist, blickt Alexander Leonardo Schorno, Präsident des Organisationskomitees, mit einer gewissen Besorgnis auf den Renntag zurück. «Die Bernerinnen und Berner glänzten zwar mit guten Ergebnissen, doch die rückläufige Teilnehmerzahl werden wir analysieren müssen. Wir werden das Rennkonzept überarbeiten und die notwendigen Anpassungen im Hinblick auf die kommenden Austragungen vornehmen.» 

Nebst den Teilnehmenden aus sämtlichen Sprachregionen der Schweiz verliehen Aktive vom Ruderclub Kiew, der Uni Melbourne und aus Deutschland den Rennen einen internationalen Touch. Die Siegerinnen und Sieger freuten sich über den gläsernen Ruderpokal, die beliebte Trophäe, die als als der schönste in der Schweiz vergebene Siegerpreis bezeichnet wird.

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