Mobiles Kunstrasenfeld im Holenacker

Mehr Trainingsplätze, mehr Gleichberechtigung

Salome Guida
Von Salome Guida - Redaktorin
Regierungsrat Philippe Müller mit einer Schulklasse aus dem Quartier beim Training, geleitet von zwei YB-Spielerinnen.

Foto: SG

Einfach erklärt

Im Holenacker wurde ein mobiles Kunstrasenfeld installiert. Viele Kinder können jetzt mehr trainieren. Der Kanton Bern stellt das Kunstrasenfeld kostenlos zur Verfügung.

Auf dem «Roten Platz», dem Allwetterplatz im Holenackerquartier, installierte die Stadt Bern ein mobiles Rollrasenfeld. Es soll über das Winterhalbjahr zu mehr Trainingsmöglichkeiten für Rasensportarten führen. Der Kanton stellt das Feld kostenlos zur Verfügung; es ist Teil der «Legacy»-Massnahmen im Rahmen der Fussball-EM 2025.

Grosse Hitze und noch grössere Freude an diesem sonnigen Tag Mitte August: Bei der Sportanlage Holenacker haben sich Politikerinnen und Politiker, Sportlerinnen und Medienschaffende versammelt. Regierungsrat Philippe Müller ist heute als Sportdirektor vor Ort, wie er betont. Bei seiner Ansprache ist er bereits leicht verschwitzt, denn in den Minuten vorher zeigte er sein Talent als Torhüter: Die beiden anwesenden YB-Spielerinnen Géraldine Ess und Maria Jimenez haben ihn für den späteren Match mit Kindern aus dem Quartier «warmgeschossen».

«Mit grosser Freude stehe ich auf einem Stück unserer sportlichen Zukunft», sagt er. Das mobile Rasenfeld stehe für Fortschritt und Chancengleichheit. Denn Trainingsplätze sind insbesondere im Fussball begehrt. Noch immer zahlen meist die Frauen und Mädchen den Preis, weil die besten Trainingszeiten von den schon länger bestehenden Männer- und Bubenteams besetzt sind. Der Kanton Bern vergibt deshalb zwölf mobile Felder an vorerst zehn Gemeinden – in der Stadt Bern und in Köniz kommen je zwei zum Einsatz, weitere dürfen zum Beispiel in Kaufdorf, Heiligenschwendi, St. Imier oder Schwanden bei Brienz bespielt werden. Der Erfolg der Nationalmannschaft an der vergangenen Europameisterschaft sei inspirierend, sagt Müller weiter. «Nun ist es an der Politik, den Schwung zu nutzen. Wir wollen die Grundlage für die kommende Zukunft an Fussballerinnen schaffen.» Die mobilen Kunstrasenplätze lässt sich der Kanton 700000 Franken kosten, weitere 150000 kommen vom kantonalen Sportfonds. Die «hochwertigen Sportflächen» würden mehr Trainings ermöglichen und seien ganzjährig nutzbar. Im Frühling werden sie jeweils wieder eingerollt. Die Stadtberner Sportdirektorin Ursina Anderegg erklärt: «Das Ziel ist es, in der Stadt Bern zusätzliche 12000 Nutzungsstunden für Rasensportflächen zu schaffen.» Daneben werden bestehende Plätze saniert, die Beleuchtung verbessert, die Garderoben optimiert. «Wir sind mit Hochdruck daran.»

Nach den Ansprachen kommt eine motivierte Schulklasse daher. Sie dürfen heute mit den beiden YB-Spielerinnen, nach einem Aufwärmtraining, einen ersten Match auf dem neuen Rasenplatz bestreiten. Mit Regierungsrat Philippe Müller im Tor geht es los. Sogar ein Mädchen mit einem Arm im Gips ist auf dem Spielfeld zu sehen – im YB-Trikot, mit Einsatz dabei. Buben und Mädchen spielen gemeinsam, erstere sind tendenziell etwas geübter im Umgang mit dem Ball, aber das dürfte sich in den nächsten Jahren immer mehr ändern. Auch dank den mobilen Kunstrasenfeldern wie diesem im Holenacker.

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