Jetzt wirds konkret: Mitte Dezember feierten Verantwortliche und Gäste den Spatenstich für das neue Zentrum für Beachvolleyball. Der bisherige Standort beim Bahnhof Weissenbühl muss einem Schulhausneubau weichen.
Holz, Recyclingbeton, PV-Anlage und eigener Sand
Das Home of Beach darf dank den vier Beachvolleyballfeldern auf dem Dach als Vorbild für verdichtetes Bauen in Schweizer Städten bezeichnet werden. Der fünfgeschossige Neubau wird mit Schweizer Holz gebaut; nur für die Untergeschosse und die Mantelnutzung wird CO2-angereicherter Recyclingbeton verwendet. Die vielen Tonnen Sand für die neue Anlage müssen nicht von weither importiert, sondern können vom bisherigen Beachcenter auf der Goumoënsmatte übernommen werden. Die dort verwendete Stahlhalle wird in der Gemeinde Lavizzara im Maggiatal wieder aufgebaut: Das hintere Maggiatal wurde von den Unwettern diesen Sommer schwer getroffen und ist dringend auf eine neue Werkhofhalle angewiesen. Das Haus wird Minergie-P zertifiziert, mit Fernwärme geheizt und hat selbstverständlich eine eigene Solar-Anlage mit Speicher auf dem Dach.
Standort mit Anknüpfungen
Auch Franziska Teuscher hat sich als Direktorin für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern für dieses Projekt engagiert. «Ein äusserst attraktiver Standort, finde ich: direkt neben dem grössten Schwimmbecken von Europa, in kürzester Gehdistanz zum Verkehrsknotenpunkt Europaplatz, in einem Quartier, das in den nächsten Jahren eine spannende Entwicklung machen wird. Damit die Erstellung des Home of Beach überhaupt möglich wird, werden die auf dem Areal geplanten Parkplätze für das Weyerli in eine unterirdische Einstellhalle verlegt.»
Nicht nur für Profis
Der Präsident des Vereins Beachvolley Bern, Michael Batt, hat das Projekt als Architekt entwickelt. Sein Verein zählt 440 Mitglieder. Dank der intensiven Freiwilligenarbeit können jedes Jahr 4500 Kinder und Jugendliche im jetzigen Beachcenter Beachvolleyball lernen und erleben. «Wir organisieren Fun-Sportabende für Erwachsene, laden Kids ein, während den Schulferien zu spielen, und sorgen auch dafür, dass weitere Sand-Sportarten bei uns Platz finden. Das ist gelebte Diversität und Inklusion an einem Ort.»
Wer spielt Beachvolley?
Volleyball und Beachvolleyball sind zusammen die zweitgrösste Teamsportart der Schweiz. Sie wird vom Verband Swiss Volley verbreitet und gefördert, dessen Direktor Philipp Saxer schon fast ungeduldig auf das neue Home of Beach wartet. «Wir zählen 50’000 lizenzierte Spielerinnen und Spieler, 68 % davon sind Frauen, und 78 % der Lizenzierten sind jünger als 30 Jahre alt. Im hochmodernen Leistungssportzentrum werden wir Profitum und Bildung verbinden können. Beste Voraussetzungen, um auch in Zukunft grosse Erfolge zu feiern.»
Zum Beispiel für die beiden anwesenden Nationalteam-Schwestern Anouk (185 cm) und Zoé (182 cm) Vergé-Dépré, wenn es gilt, sich für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles zu qualifizieren. Sie lachen. Aber haben sie sich hinter dem Rücken nicht schon Zeichen gegeben?
Fakten zum Home of Beach
– Standort: Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen-Weyermannshaus
– Nationales Leistungszentrum Beachvolleyball von Swiss Volley
– Offen für Breiten-, Schulsport, Jugendförderung und für alle Sandsportarten
– Mit zwölf Feldern die grösste Beachsport-Anlage der Schweiz
-4 Indoor-Felder, 8 Outdoor-Felder, davon 4 Rooftop-Felder, 1 Center Court
– 3 weitere Felder beim Freibad Weyermannshaus.
– Geschäftsstelle von Swiss Volley, Physiopraxis und weitere Mietende
– Restaurant mit Sicht auf die Alpen im 5. OG
– Einstellhalle mit 84 Parkplätzen (1. und 2. UG).
– ÖV im neuen Mobilitäts-HUB Ausserholligen von SBB, BLS und BernMobil
– Baukosten: 18.5 Mio. Franken
– Eröffnung: September 2026