Betritt man nämlich die Räumlichkeiten des Benteli’s, staunt man erst einmal ob der Grösse des Lokals. Es ist riesig. Kein Wunder, wenn man weiss, das hier früher – sinnigerweise am Buchdruckerweg – der Benteli-Verlag zuhause war, mit entsprechenden Erzeugnissen. Auch die BümplizWochen wurden hier gedruckt. Man muss Franz Stähli deshalb nicht fragen, woher der Namen seines Lokals kommt.
Snooker und Billard
Auf der besagten Fläche findet man – neben 2 Darts-Anlagen – 11 Billard- und 5 Snooker-Tische. Billard? Snooker? Rolf Frei, seit letztem Jahr Präsident des Billard Sportclub Bümpliz BSCB, erklärt den Unterschied: «Der Snookertisch ist grösser, die 22 Kugeln dafür kleiner, was die Sportart im Vergleich zum Billard mit 16 Kugeln etwas anspruchsvoller macht.» Und er lacht: «Diese Feststellung jedoch ausdrücklich, ohne Billard gegenüber Snooker herabzuwürdigen.»
Bei unserem Besuch sind nicht alle Tische besetzt, aber eines haben alle Spielenden gemeinsam: Keine Hektik, alle stossen ihre Queues konzentriert in Richtung Zielkugel. Der BSCB zählt 38 Mitglieder, nur drei davon sind Frauen, obwohl diese keinen Vergleich mit den Männern zu scheuen brauchen. «Wir merken, dass sich die Frauen in letzter Zeit vermehrt für den Billardsport interessieren, so dass ich zuversichtlich bin, dass man unsere eigenen Spielerinnen bald nicht mehr nur an einer Hand abzählen wird.
Spielstrategie entwickeln
Worauf kommt es beim Billard an? Rolf Frei: «Beim Billard ist es ähnlich wie beim Golfen, auch bei uns heisst der kürzeste Witz: ‹Jetzt kann ich es!› Man muss üben, üben, üben…» Ausschlaggebend ist dabei, dass man immer das Ziel vor Augen hat. Heisst: Man muss sich auf den Zielball konzentrieren, den man treffen will. Wichtig ist der durchgehend gleichmässige und kontrollierte Stoss. Zu viel Kraft kann die Präzision beeinträchtigen, während zu wenig Kraft den Ball nicht richtig bewegt. Sicher ist: «Jufli» kommen auf keinen grünen Zweig. Leute, die schon länger Billard spielen, wissen es: Man muss sich eine Strategie zurechtlegen und fast wie beim Schach einige Züge vorausdenken, den Gegner quasi röntgen. Rolf Frei: «Es geht zum Beispiel nicht nur darum, einen Ball zu versenken, sondern die weisse Kugel optimal für den nächsten Stoss zu platzieren.»
Bescheidene Gebühren
Waren es vor Jahren noch über zehn öffentliche Billardclubs in und um Bern, so sind es heute noch deren zwei, der andere im City-West. Nebst dem Mitgliederbeitrag fällt eine Gebühr für die Benutzung der Tische an Wochenenden an, die in der übrigen Zeit nach Belieben bespielt werden können, je nach Verfügbarkeit. «Die Freude am Billardsport ist immer und überall zu spüren, läuft man an den Tischen vorbei», sagt Rolf Frei.
Unterschiedlich sind die Kosten für einen Queue, mit dem die Kugel gestossen wird. Es gibt sie ab 150 Franken ab Stange. Individuell angefertigte Queues kosten entsprechend mehr, für ein Exemplar für einen Käufer aus dem Mittleren Osten, der nicht genannt werden will, wurden 30’000 Franken berechnet, das Gerät reich mit Edelsteinen verziert…
Geheimnis des Erfolgs
Seit seiner Gründung 1979 steht der Billard Sportclub Bümpliz (BSCB) für Tradition und sportliche Exzellenz im Herzen der Schweiz. Mit einer beeindruckenden Geschichte, die von Leidenschaft und Erfolg geprägt ist, zählt der BSCB zu den renommiertesten Billardvereinen des Landes. Der BSCB hat im Laufe der Jahre eine beeindruckende Anzahl an Medaillengewinnern bei Schweizermeisterschaften hervorgebracht und kann stolz auf die Spielerinnen und Spieler sein, die auf europäischer und weltweiter Ebene für Furore gesorgt und Medaillen nach Hause gebracht haben. Alle, die den Billardsport lieben und schätzen, Amateure wie Profis, finden im BSC Bümpliz eine Heimat, in der Tradition und Zukunft des Sports gleichermassen gelebt werden.