«Tür an Tür – wir schauen hin»

«Gewalt ist nie eine Lösung»

Nadia Berger
Von Nadia Berger - Redaktorin
Der Banner soll an die Botschaft des Projekts erinnern.

Foto: NB

Einfach erklärt
Im Tscharnergut wurde an einer Hauswand ein grosses Plakat angemacht. Darauf steht in verschiedenen Sprachen: nein zu Gewalt. Es ist von einem Projekt, das nun zu Ende geht. 
Das Projekt «Tür an Tür», das sich gegen häusliche Gewalt in der Nachbarschaft einsetzt, nimmt in Bern West nun ein Ende und zieht weiter in den Stadtteil IV (Kirchenfeld-Schosshalde). Nun ist es umso wichtiger, dass die Bevölkerung weiterhin wachsam ist, sich bei Bedarf Hilfe holt, wenn sie Gewalt miterlebt oder Verdacht schöpft. Ein Banner an einer Hauswand soll für die nächsten Jahre daran erinnern.

«Es ist schwierig, sich aus einer gewaltvollen Beziehung zu lösen. Deshalb müssen wir alle hinschauen und handeln, wenn wir dies mitbekommen.» Eva Hauser richtet sich an diesem Nachmittag am 3. April an alle Anwesenden, die trotz Aprilwetter gekommen sind. Ein grosses Projekt geht nun zu Ende und startet gleichzeitig in eine neue Etappe. Zwei Jahre lang haben die Projektleiterin Eva Hauser vom Amt für Kinder und Erwachsenenschutz  der Stadt Bern und Annkatrin Graber von der Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG) zusammengearbeitet. Sie organisierten diverse Aktionen, Schulungen und Anlässe. Immer mit dem Ziel, auf häusliche Gewalt aufmerksam zu machen, die Bevölkerung zu sensibilisieren und dem Umfeld von Betroffenen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um diese zu unterstützen. Zum Abschluss des Projekts, das im Stadtteil VI durchgeführt wurde und jetzt weiterzieht, wurde ein Banner von 4×7 Metern an einer Hauswand im Tscharnergut montiert. In verschiedenen Sprachen – zum Beispiel Somalisch, Albanisch, Tigrinya oder Türkisch – wird dabei nochmals auf die Hauptbotschaft des Projekts hingewiesen. «Zusammen stehen wir ein gegen Gewalt in der Nachbarschaft», fasst diese Hauser bei ihrer kurzen Rede zusammen. Das Publikum besteht aus  Quartierbewohnenden, ihren Kindern und den Frauen, die sich in den zwei Jahren für das Projekt eingesetzt haben. Gewalt sei nie eine Lösung, meint eine von ihnen, während sie zum Plakat hinaufschaut. Das Projekt wird nun in einem anderen Stadtteil weitergeführt, jedoch unter anderer Leitung. Hauser appelliert an die Bewohnenden aus Bern West: «Auch wenn wir nun weiterziehen; ihr dürft euch jederzeit bei uns  und der Fachstelle Häusliche Gewalt der Stadt Bern melden», betont sie.

 

Info: 

Wer von häuslicher Gewalt betroffen ist oder Zeuge davon wird, ist nicht allein und kann sich Hilfe holen unter +41 31 321 63 02.

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