Marc, Catrina, Refedije, Luca, Flora, Alex und Pascal sitzen gerade beim Kaffee, als ich eintreffe. Sie bilden sozusagen den harten Kern von total fast 25 Mitarbeitenden (vor allem in Teilzeit), wenn die Hochsaison ruft. Und diese beginnt an Ostern. Vor allem an schönen Sommertagen ist die Gastronomie gefordert, wenn unzählige Camper, Hündeler, Spaziergänger, Biker und Böötler vorbeischauen werden.
Arbeiten mit einigen Zwischenstopps
Es gibt drei Tage vor der offiziellen Eröffnung wirklich noch einiges zu tun. Food- und Küchenchef Pascal Wegmüller stellt zum Beispiel fest, dass die beiden neuen Kühlmöbel für Glace & Co zwar eingetroffen sind, dass aber die dazu ebenso notwendigen Körbe noch fehlen. Und auch die Mandelbärli stehen noch aus. Blumen Bijou aus Hinterkappelen fährt vor, bringt die Pflanzen für das Restaurant, die umgehend aufgehängt werden. Überall wird gepinselt, geputzt, gereinigt.
Überhaupt: Ständig müssen vor allem TCS-Eymatt-Leiter Marc Wehrli und Pascal Wegmüller ihre Tätigkeiten unterbrechen, sei es durch Anrufe oder unangemeldete Besuche von Vertretern, die offenbar gerne plaudern (und nicht merken, dass sie die Leute eigentlich «versuume»). Konkret hingegen ist bereits eine Zmorge-Bestellung für nächsten Samstag durch den Fischereiverein Wohlensee, für den die Mitglieder Fronarbeit leisten werden. Ich staune, mit welcher Gelassenheit Marc und Pascal diese Leute empfangen, zuhören und ausreden lassen.
Farbkonzept für Putztücher
«Womit kann ich dienen?», wird Pascal gefragt, als ich ihn dabei beobachte, wie er sein Getränkelager checkt, die Cola-Gütterli mit «Coca Gola» am Gestell angeschrieben. «Du könntest mir helfen, Kräuter zu hacken.» Hier ist Staunen erlaubt. Er nimmt zwei grüne Schneidebretter und grüne Küchentücher hervor: «Weil wir ein klares Farbkonzept für die Reinigung haben.» Hallo? Farbkonzept? Yes! In der Küche werden einzig grüne Putztücher verwendet. Tische und Stühle im Gastrobereich mit blauen «Lümpe» gereinigt, Waschbecken und Wände mit gelben, die Toiletten mit roten. In der Küche gilt im weiteren: Schneidebretter rot für Fleisch, gelb für Käse, blau für Fisch, weiss für Patisserie, Brot und Backwaren braun.
Ich brenne auf meinen Einsatz. Pascal nimmt einen grossen Sack Thymian hervor. Hier gilt es, die Blätter von den Stängeln zu trennen. «Geht am einfachsten zwischen Daumen und Zeigefinger, einfach der Länge nach durchziehen.» Leichter gesagt als getan, jedenfalls für mich. Während wir nebeneinander stehen, plaudert Pascal munter drauflos, schaut immer wieder zu mir rüber (nein, kein Kontrollblick), derweil ich mich auf die Kräuter aus Marokko konzentriere. Lustig: Letzte Woche war ich dort in den Ferien, ich hätte den Thymian gleich im grossen Stil mitnehmen können. Item. Seine jetzt «nackten» Stängel sehen alle gelb aus, meine sind zum Teil doch noch etwas grüner. Der Thymian wird anschliessend an der Sonne getrocknet. Zum Schluss liegt bei mir das eine oder andere am Boden, bei Pascal gar nichts.
«Nümmerle»
Wehrli meint, ich könne jetzt Luca Scarlatti, Chef Unterhalt und «nebenbei» begnadeter Künstler beim Nummerieren der Standplätze, helfen. Ich ziehe los – und dann gleich die Reissleine. Denn: Die Nummernplaketten müssen präzise waagrecht mit einem Handbohrer aufgeschraubt werden. Wer mich kennt, weiss, dass ich ein typischer Don’t-do-it-Yourselfer bin. Hände weg! Immerhin schaue ich Catrina und Luca interessiert zu. Auch das Schneiden von Hecken mit der Motorsäge überlasse ich den Profis. Sicher ist sicher.
Sicher ist auch eines: Die Campingsaison 2025 kann kommen, samt Kinderspielplatz und Streichelzoo!