Der neue «MG3» im Fahrzeugtest

Gas geben auf dem Asphalt, bremsen bei den Kosten

Sacha Jacqueroud
Von Sacha Jacqueroud - Chefredaktor
Der neue MG3 gefällt, obwohl oder gerade weil er günstig ist.

Foto: SJ

Einfach erklärt
MG war eine britische Automarke, nun stellen die Chinesen diese her. Die Th. Willy Auto-Zentrum AG in Bümpliz hat einen neuen MG3 durch die BümplizWochen testen lassen. Das Auto ist günstig und komfortabel.
«Very British» ist am Traditionshaus grundsätzlich nur noch wenig. 2005 verkaufte die britische MG Rover Group die Rechte nach China. Nun kommen die chinesischen «Briten» aber trotzdem wieder «very British» daher. Das verrät zumindest der erste Autotest, der auf Schweizer Boden mit dem Typ MG3 gemacht wurde.

Die Th. Willy Auto-Zentrum AG in Bern-Bümpliz lädt zur Testfahrt ein, mit dem ersten MG3 überhaupt auf Schweizer Boden. Der Pionier soll dann ab August regelmässig aus dem Schaufenster rollen. Zeit also, mit dem Erstling von Bümpliz durch das Wangental nach Liebewil zu kurven.

Starker Antrieb

Und schon kommt es zur ersten faustdicken Überraschung. Der Vollhybrid verfügt über eine E-Maschine mit 136 PS sowie einen Turbo-Vierzylinder mit 102 PS. Die beiden verschmelzen zu satten 195 PS Systemleistung zusammen und das merkt man. Im Vergleich zu vielen anderen Kleinwagen ist der MG erstaunlich flott unterwegs. Das rund 1,3 t schwere Gefährt eilt in 8 Sekunden auf 100 km / h. Kraftvoll wie ein englischer Fussballer beim Distanzschuss – man würde das für sportliche Fahrzeuge typische straffe Fahrwerk vermuten. Doch weit gefehlt. 

Starker Komfort

Die Abstimmung des chinesischen Briten ist auf Komfort ausgelegt. Auch die Lenkung verdient das Attribut komfortabel. Reisende sollen sich wohlbehütet fühlen, «indeed». Womit wir in Liebewil bei passendem lieblichen Blick in die Landschaft Berns nicht nur zum Fotoshooting anhalten, sondern auch einen Blick in den Innenraum werfen. Die Sitze sind weich und tief. Wo heute viele Hersteller auf mehr Härte setzen, will sich MG von der sanften Seite zeigen. Das Cockpit ist penibel britisch aufgeräumt. Man findet, was man sucht und taucht in ein wohliges Ambiente ein. Doch nun kommt der chinesische Teil – die moderne Technik. Das 10,25-Zoll-Infotainment-Display ist mit Apple CarPlay oder Android serienmässig verbaut. Alle Assistenzsysteme und reichlich Kameras inklusive.

Starker Preis

Und das verblüfft. Denn der Preis würde all diese Annehmlichkeiten kaum erwarten lassen. Das uns von der Th. Willy Auto-Zentrum AG zur Verfügung gestellte Testfahrzeug ist bereits ab 20‘000 Franken zu erstehen. Der tiefe Preis schraubt sich auch in der Luxusversion nur geringfügig nach oben. Der kleine MG3 mit dem einzig verfügbaren Antrieb Hybrid+, der also keine Steckdose braucht und trotzdem staatliche Streckenteile elektrisch fährt, ist preislich aussergewöhnlich oder eben «extraordinary».

Britische Werte chinesisch aufbereitet, damit der Luxus erschwinglich wird – das ist MG. Der 3er ist als Kompaktwagen ein ebenso guter Arbeitsbegleiter wie Freizeitgestalter. Er bietet Platz, Leistung und Komfort. Wer einen M3 fährt, der kann auf dem Asphalt Gas geben und beim Preis bremsen.

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