Kunstraum Bern Bümpliz

Begegnungszentrum für die Kunst

Sascha Michael Campi
Künstler Dominik Stauch vor einem seiner Werke.

Foto: SMC

Einfach erklärt
Der Kunstraum Bern Bümpliz zeigt in wechselnden Ausstellungen  Werke verschiedener Künstler. Die ART-Nachlassstiftung betreibt den Kunstraum und bietet Führungen an.
Im Herzen von Bümpliz befindet sich seit dem Sommer 2023 der Kunstraum Bern Bümpliz. Viele schlendern tagtäglich an den Räumlichkeiten vorbei, werfen dabei einen Blick durch die Schaufenster und auf all die Kunstwerke. Wer steckt hinter dem Kunstraum und was bewirkt das Team der ART-Nachlassstiftung in der Kunstwelt?

Die ART-Nachlassstiftung ist eine gemeinnützige bernische Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das kulturelle Erbe von Kunstschaffenden zu bewahren, zu archivieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kurz erklärt kann also ein Künstler seine Werke der Stiftung vermachen, oder auch die Erben können die Werke eines Verstorbenen der Stiftung in Obhut geben. Die ART-Nachlassstiftung lagert die Kunstwerke mit höchster Sorgfalt und organisiert Ausstellungen an unterschiedlichen Standorten. Der «Kunstraum Bern Bümpliz» ist erstmals ein eigener Ausstellungsraum, den die Stiftung selbst betreibt. Kurator Sebastian Winkler von der «ART-Nachlassstiftung» führt durch den Kunstraum in Bümpliz.  «Wir können hier die Werke unterschiedlichster Künstler aus unseren Sammlungen ausstellen. Hierbei versuchen wir bewusst Künstler und Künstlerinnen mehrerer Generationen zu vermischen und aufzuzeigen, wo die Parallelen in den einzelnen Zeiten und zwischen den verschiedenen Kunstschaffenden bestehen», erklärt Winkler. 

Am Tag dieser Berichterstattung  findet eine besondere Veranstaltung statt: die Finissage der Ausstellung «form follows fiction». Dabei anwesend ist auch der  Künstler Dominik Stauch. Dieser ist in London geboren. Als Fünfjähriger lebte er in Amerika und ab der siebten Klasse in der Schweiz. «Ich war ein Diplomatenkind», so der Künstler mit einem Lächeln. Heute lebt und arbeitet er in Thun. Er durfte bei der Ausstellung im Kunstraum als Gast ausstellen, was ihn sehr stolz macht. «Der Kunstraum Bern Bümpliz hat die Ausstellung sehr gut umgesetzt. Mir imponiert besonders die Architektur des Kunstraumes, allein schon die Spiegel im Inneren faszinieren mich sehr», so Stauch.

Sobald eine Ausstellung zu Ende geht, findet kurz darauf schon die nächste statt. Vom 5. Dezember bis zum 7. Februar folgt die Doppelausstellung mit dem Titel: «Max von Mühlenen – Sehen, nicht schauen». Max von Mühlenen (1903-1971) war Mentor einer ganzen Generation Kunstschaffender in Bern. Neben seiner Lehrtätigkeit schuf er selbst ein bedeutendes Œuvre, welches erstmals nach fünf Jahrzehnten in einer Retrospektive gezeigt wird. Hierfür werden in dieser Doppelausstellung in Kooperation mit ART-Archiv die Teilnachlässe der ART-Nachlassstiftung und des Vereins Archiv-Arte zusammengefügt. Die Anlässe stehen allen ohne Voranmeldung offen. Die einzelnen Termine und die Öffnungszeiten sind auf der Website ersichtlich.

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