«Wir sind so stolz auf ihn und wie gut er abgeschlossen hat», schwärmt Sara Macellaro. Und man kann die Betreuerin verstehen. Der Bümplizer hat nicht nur «häb-chläb» das KV bestanden, sondern hält einen ausgezeichneten Abschluss in den Händen. Es ist die Geschichte, wie der scheue Ardit Ramadani zu einem selbstbewussten jungen Mann gereift ist.
In der Ruhe liegt die Kraft
«Ich erinnere mich noch an mein erstes Telefonat. Das beängstigte mich», erinnert er sich an seine Anfänge vor vier Jahren zurück. Heute aber erscheint ein Mann zum Interview, der dem Gegenüber in die Augen schaut und viel Wärme ausstrahlt. Ramadani hat die Scheu nicht mit aufgesetzter Selbstsicherheit ausgetauscht, sondern seine Persönlichkeit weiterentwickelt. Authentisch und fokussiert auf die Aufgaben, welche die Mobiliar ihm anvertraut. «Ich bin nach wie vor eher der ruhige Typ. Aber ich konnte mich öffnen und das hilft sowohl im Beruf wie auch im privaten Umfeld», sagt er.
Zwischen Zeit und Zielen
Dankbarkeit schwingt in seinen Worten mit. Der Bümplizer kann sich entwickeln, in der Balance zwischen Fordern und Zeit geben. «Das erste Lehrjahr absolvierte ich in Liebefeld bei der Generalagentur, danach ging es in Bümpliz weiter.» Und Ramadani fügt mit einem Lächeln hinzu: «Hier in Bümpliz habe ich nur zehn Minuten Fussweg zur Arbeit, das ist natürlich super.» Über die Jahre hat der Lernende in mehrere Bereiche hineingesehen und sich trotzdem zusehends seinen Aufgaben widmen können. Offerten machen, Kundenbetreuung am Schalter, Nachbearbeitung von Kundengesprächen, Prämienberechnung, der Einblick in die Schadensabteilung, nichts davon möchte er missen.
Lehre statt Gymer
Dabei war lange nicht klar, ob es eine Lehre sein würde oder das Gymnasium. Als guter Oberstufenschüler standen Ramadani beide Wege offen. Rückblickend meint er: «Sicherlich hat beides seine Vor- und Nachteile. Im Nachhinein glaube ich aber, dass die Lehre der beste Weg war. Man hat Praxisbezug und Berufserfahrung. Die Arbeitswelt ist halt schon etwas anderes.» Seine Eltern haben ihm freie Hand gelassen; auch dafür ist er dankbar. Doch es klingt ein Hauch Kritik mit, als er über die Oberstufenzeit spricht: «Es wäre wichtig, dass alle Eltern in der Schule gut informiert werden. Hier könnte man in der Oberstufe noch etwas mehr tun.» Schon in der 7. Klasse beginnt die Triage zwischen jenen, die sich oft und viel mit der Lehrstellensuche befassen müssen und jenen, die in den Gymer wollen und das nicht tun müssen. Ein Ungleichgewicht zu Ungunsten der Lehrberufe. Dabei sei ihm nun klar geworden, «dass man in der Schweiz alles werden kann, wenn man will. Vor allen Dingen, wenn man eine Lehre macht.»
Mobiliar macht mobil
Bei Ramadani ist das keine Floskel, sondern beschreibt ziemlich genau, wie es bei ihm weitergehen wird. Der junge Mann hat Pläne für die Zukunft. «Das war ein optimaler Start. Nun darf ich noch hier weiterarbeiten, das ist natürlich toll und wertvoll. Bald möchte ich die Berufsmatura machen und danach die Passerelle. Mein Traum ist es, später Recht zu studieren», verrät er. Berührungspunkte mit der Jurisprudenz kennt er schon, man denke nur an die Haftungsfragen oder den ganzen Rechtsschutz. Doch der wissbegierige Mann schaut noch etwas weiter und ergänzt: «Mich interessieren auch die Rechtssysteme anderer Länder.» Wie gesagt, in der Schweiz kann man alles werden, wenn man will.
Und wenn ein Lehrbetrieb einen optimalen Start bieten kann. So wie es im Fall von Ardit Ramadani und der Mobilar war. «Man hat hier viel Unterstützung. Als Lernender spürt man das. Ich kann es also nur empfehlen. Sie wollen, dass du bestehst und weit kommst.»