Feuilleton

Wie man Frieden macht

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Von admin
Frieden schliessen könnte so einfach sein ...

Foto: zvg/EE

Einfach erklärt
Rolf Julmy schreibt über Dinge aus seinem Leben. Manchmal zeigen wir hier einen Text von ihm. Diesmal schreibt er über zwei Präsidenten und Frieden.
Zwei Präsidenten, ein Zufall, eine Tasse Kaffee – und ein Gespräch, das anders verläuft als erwartet.

Es geschah anlässlich einer Friedenskonferenz, die Präsidenten der beiden Kriegsparteien trafen sich zum ersten Mal seit Kriegsbeginn. Spätnachmittags sollte die entscheidende Schlussbesprechung stattfinden. Aber weil Politik auch nur ein Haufen Warterei ist, kam einer der beiden schon früher an – in erster Linie, um sich noch einen Kaffee zu gönnen. Wie es das Schicksal wollte, kam genau in diesem Moment der andere Präsident an – ebenfalls mit der dringenden Mission: Kaffee. Und so standen sie sich plötzlich gegenüber. Sie grüssten einander zwar höflich, aber distanziert, und weil halt noch etwas Zeit übrig war, kamen die zwei ins Gespräch: über Kaffee, Hotels und darüber, dass der eine unbedingt noch ein kleines Geburtstagspräsent für seine Frau auftreiben müsse. Dann erzählten sie einander von ihren Kindern, vom ersten Liebeskummer der Tochter und dem Auszug des Ältesten, und – à propos Alter –   über die Problemchen, die dieses mit sich bringt. Und wärend sie da so standen wie zwei alte Schulfreunde, kam plötzlich die Nachricht: Sitzung wegen technischer Probleme auf den nächsten Morgen verschoben! Also was tun? Klar, weitertrinken. Die beiden zogen  gemeinsam in eine gemütliche Bar, kippten ein paar Bierchen, lachten über absurde Anekdoten aus ihrer Amtszeit und verbrachten schliesslich zusammen einen höchst amüsanten Abend. Dabei wurden Telefonnummern ausgetauscht und auch gleich beschlossen, gelegentlich gemeinsam mit den Familien einen Ausflug zu machen. Ach ja, und Frieden haben sie dann am nächsten Morgen natürlich auch gemacht – so zwischen Kaffee und Katerfrühstück. 

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