Alt-Gemeinderätin Franziska Teuscher informierte am 21. Oktober über aktuelle Geschäfte im Stadtteil VI und stand für Fragen zur Verfügung. Teuscher stand bis Ende 2024 der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) vor. Die BSS begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Bern praktisch durch das ganze Leben: Die Dienstleistungen umfassen die Kinderbetreuung, die Volksschule, Angebote für Jugendliche, das Alter, die Sozialhilfe, Sozialplanung, Integration, Sport, Gesundheit und Sucht. Am gleichen Abend stellten Ex-Stadtpräsident Alec von Graffenried, Mikael Garn, Projektleiter Stadtplanungsamt Bern, und Alexander Schaller, Geschäftsführer Baugenossenschaft Fambau, im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung die Planung Meienegg (Überbauungsordnung Bethlehemstrasse- Stöckackerstrasse) vor.
Die Siedlung Meienegg, 1948–1955 vom Architektenehepaar Hans und Gret Reinhard im Auftrag der Fambau geplant und gebaut, ist im Bauinventar der Stadt Bern als erhaltenswert eingestuft. Die Überbauung soll gesamt erneuert, d. h. abgerissen und neu gebaut, werden. Geplant sind rund 330 Wohnungen in Kostenmiete, etwa 120 mehr als heute, die etappenweise realisiert werden. Es sollen gemeinnützige, preisgünstige und zeitgemässe Wohnungen für Familien, aber auch für Einzelpersonen entstehen. Zwei bestehende Gebäude bleiben erhalten. Die Fambau will gemeinsam mit den heutigen Bewohnenden sozialverträgliche Lösungen für den Wechsel finden. Wie geht es weiter? Auf die beendete öffentliche Mitwirkung folgt 2025 die Vorprüfung beim kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung, danach die öffentliche Auflage und die Beratung im Parlament. Frühestens Ende 2026 können dann die Stimmbürgerinnen und -bürger über die Überbauungsordnung Bethlehemstrasse-Stöckackerstrasse abstimmen. Mit Baubeginn im Meienegg ist nicht vor Mitte 2027 zu rechnen.
Ebenfalls am Oktober-Forum gab Julian Flückiger, Verkehrsplanung Bern, einen Überblick über die grossen und kleinen Begegnungszonen sowie die neuen und hängigen Tempo-30-Projekte. Zudem stellte er die geplanten Massnahmen gegen den Durchgangsverkehr an der Stapfenstrasse vor.
Was bei der Aufwertung des Strassenraums geht
Die Stadt Bern nutzt die Bauarbeiten von Energie Wasser Bern für den Fernwärmeausbau, um Aufwertungsmassnahmen im Stras-senraum zu realisieren. Ziel dieser Massnahmen: Verbesserung des Stadtklimas und der Aufenthaltsqualität; leisere und umweltfreundlichere Strassen; Optimierung der Verkehrssicherheit; öffentlicher Raum ohne Hindernisse. Die Berner Stimmbevölkerung hat im Juni 2023 einem entsprechenden Kredit von rund 48 Millionen Franken zugestimmt. In der Folge hat die Stadt Vorprojekte für Aufwertungsmassnahmen in über 50 Strassen im gesamten Bauperimeter des Fernwärmeausbaus erarbeitet. Dabei sind auch Ideen aus der Bevölkerung eingeflossen. Im Stadtteil VI wurde dazu im Januar ein Workshop durchgeführt. Auf Einladung der QBB informierten am 18. November die Vertreterinnen und Vertreter des städtischen Tiefbauamtes und der beteiligten Planungsfirmen über den aktuellen Stand der Vorprojekte. Diese betreffen die Morgenstrasse, die Stöck-ackerstrasse, verschiedene Stras-senabschnitte im Stöckacker und im Kleefeld sowie die Fellerstrasse und die Bümplizstrasse in Bethlehem. Anhand der aufgelegten Pläne zu den geplanten Massnahmen im Stadtteil VI konnten sich die Anwesenden ein Bild machen. Mitarbeitende des Tiefbauamtes standen Red und Antwort und nahmen Anregungen entgegen. Das Tiefbauamt plant, Anfang 2025 die ersten Baugesuche einzureichen. Im besten Fall liegen die ersten Bewilligungen im Juni 2025 vor, so dass erste Aufwertungsmassnahmen in Angriff genommen werden können. Das hohe Planungs- und Realisierungstempo soll sicherstellen, dass möglichst alle Aufwertungsmassnahmen im selben Zeitraum wie die Bauarbeiten für den Fernwärmeausbau und die Sanierung der Werkleitungen realisiert werden können. Wo der Fernwärmeausbau bereits fortgeschritten ist, wird Energie Wasser Bern die Baustellen provisorisch verschliessen bzw. mit dem Einbau der obersten Asphaltschicht (Deckbelag) warten.
Am Forum vom 18. November genehmigten die QBB-Delegierten ausserdem einstimmig das Budget 2025. Kurz war die Sitzung vom 9. Dezember. Wie immer Ende Jahr aktualisierte die QBB die Projektliste. Diese enthält die Geschäfte, welche die QBB im laufenden Jahr (bzw. in den Vorjahren) beschäftigt haben, und zeigt den Handlungsbedarf fürs nächste Jahr auf. Beim anschliessenden Apéro riche im Quartierzentrum im Tscharnergut hatten die Delegierten Gelegenheit zum ungezwungenen und informellen Austausch untereinander und mit den eingeladenen Vertreterinnen und Vertretern der städtischen Ämter.
Quartiernews der QBB