Es geit um nes Chabischöpfli, wo ir Chuchi ganz gmüetlech imene Chörbli ligt. D Chöchi Tanja, Mueter vomene drüjährige Chind, überleit sech grad, was es zum Zmittag söu gä. Si het no Chegele i Caramelsosse, das gäb zäme mit em Chabis u ere Wildwurscht es chüschtigs Zmittag. Chifel hets o no im Chüelschrank, oder aber di feine Chirsi, wo ihre d Chrige het mitbracht, das gäb e feine Chueche. Was söll si nume mache? Si chräblet sich am Chnöi, chätschet a der Oberlippe, fahrt dür ihri Chrusle u chüschelet em Chabischöpfli zue: «He, du wysses Chöpfli, söu i di schnätzle, oder wosch no e Chehr ar Chueli uf dys Schicksal warte?»
Was chräschlet de da?
I däm Momänt chräschlets im Chörbli, u was luegt ganz fräch zwüsche de Chabisblettli füre: e Chrott! Wi dä so höch i erscht Stock het chönne gumpe, isch der Tanja es Rätsel. Si nimt es Chacheli u chüderlet der Frösch dry yne, de e Poschtcharte drüber, u scho cha si das Tierli uf em Balkon i ds Freie la. U hopp, es macht e Gump diräkt zu de Chempe im Garte u verschwindet de im Gebüsch.
Däm geits a Chrage
Das isch es Zeiche: Em Chabischöpfli geits a Chrage, äs mues i d Pfanne. Zersch chnüblet d Tanja ds Chrut u di churze Bletter ab, nächär chunt der Strunk wäg, es isch es cheibe Gchnorz. Jitz schnätzle u i ds Wasser, d Chegele ufwerme, d Wurscht gare… mhhh, das wird doch fein!
Zu gueter Letscht…
Chuum isch ds Meischte vorbereitet, chunt ihre Maa Fabio zrügg. Was, scho halbi eis? Si git ihm es Müntschi u verzellt d Gschicht vom Chrott. Aber der Fabio chas nid gloube: «Ou du mit dyre Fantasie, machsch ds Chalb? Verzapf doch ke Chabis.»
Info:
www.dialektbuch.ch
Der stimmlos Halszäpflilut «ch»
Am schönschte wärs natürlech, we me di Gschicht lut würd läse. De chäme all die ch-Lute zur Gältig. «Ch» wird usgsproche wi im hochdütsche Wort «lache» oder «Krach», also eher grob u hinde im Hals («im hinteren Gaumen erzeugter stimmloser Reibelaut»). Dä Lut «ch» isch under anderem ds unverkennbare Zeiche für di bärndütschi Mundart, isch zwar e chly chratzig u breit, bringt aber o ne gwüssi Gmüetlechkeit u Langsamkeit übere.
Was genau?
Chabischöpfli n. – Kohlkopf
Chuchi f. – Küche
Chörbli n. – kleiner Korb
Chegele f. – Kastanie
chüschtig – gut gewürzt, wohlschmeckend
Chifel f.pl. – Kefen
Chirsi n. – Kirsche
Chrige – bd. Rufform für Christine
Chueche m. – Kuchen, Wähe
chräble – kratzen
Chnöi n. – Knie
chätsche – kauen
Chrusle f. – Locken
chüschele – flüstern
schnätzle – in kleine Stücke zerschneiden, Schnitzchen machen
Chehr m. – eine Zeit lang
chräschle – rascheln
Chrott m. – Kröte
gumpe – hüpfen, aufspringen
Chacheli n. – kleine Tasse
chüderle – schmeichelnd locken
Gump m. – Sprung
Chemp m. – Stein
a Chrage gah – an den Kragen gehen, zugrunde gehen
chnüble – klauben, mit den Fingern bohren
Chrut n. – Kraut
cheibe – ziemlich, schlimm
Gchnorz n. – mühsame, knifflige Arbeit
Müntschi n. – Kuss, Küsschen
ds Chalb mache – unüberlegt handeln, sich übermütig gebärden
Chabis verzapfe – Stumpfsinn/Unwahrheit erzählen